Kartrennen: Wasserschlacht an der Automeile
Die kleinen Schumis kämpften am Samstag mit widrigen Bedingungen. Heftige Regenschauer störten die Rennfahrer.
Düsseldorf. Nur das gerade geliehene T-Shirt ist noch halbwegs trocken, der Rest der Rennfahrermontur von Marc Beckord trieft vor Nässe. "Das Rennen habe ich gerade mehr oder weniger im Blindflug bestritten - das Visier war total beschlagen und Wasser ist mir ins Gesicht gelaufen", berichtet der Fahrer des Teams von Honda Dresen.
Gerade hat er sein Kart im fliegenden Wechsel an einen seiner Kollegen übergeben und versucht jetzt zumindest die Handschuhe wieder etwas trocken zu bekommen.
Trotzdem ist der Düsseldorfer, der vor wenigen Wochen noch auf dem Nürburgring erfolgreich ein 24-Stunden-Rennen gefahren ist, vom ersten "Großen Kart Preis" am Höherweg sehr angetan. "Das ist ein richtig schneller Kurs, auf dem man bis auf eine Kurve mit Vollgas fahren kann. Schade ist nur, dass einige Fahrer etwas zu sehr ambitioniert unterwegs sind. Da gab es einige unfaire Aktionen auf der Strecke", sagt der Mann, der früher gemeinsam mit Ralf und Michael Schumacher auf der Kartbahn unterwegs war.
In der Box nebenan machen sich gerade die Fahrer des Teams vom Hotel Nikko für das nächsten Rennen fertig. Für die edle Herberge gehen allesamt Führungskräfte an den Start. So auch Bankett-Chefin Anna Leckner, die einzige Frau im Team. "Ich bin beim Training in der vergangenen Woche zum ersten Mal Kart gefahren und hatte auf Anhieb viel Spaß auf der Strecke. Dass ich hier die einzige Frau bin, stört mich nicht, das ist ja im Hotel nicht anders."
Für die Zuschauer ist das Regenrennen am Samstag eine echte Herausforderung, die von Stefan Mertens aus Neuss aber gerne in Kauf genommen wird. "Der Blick auf die Strecke ist super und man hat das Gefühl, dass alle Fahrer hier voll bei der Sache sind. Das ist fast so schön wie ein großes Rennen am Nürburgring", freut sich der Familienvater, der mit seinen beiden Söhnen unter einem großen Regenschirm an der Strecke steht.
Wenig zu tun gibt es für den Servicemann Karl-Heinz Köhler: "Bislang war es nur eine kaputte Felge und ein zerstörtes Frontteil. Die meisten kommen, weil sie glauben, dass ihr Kart zu langsam fährt. Da kann ich allerdings nicht viel machen." Nachdem sich am Samstag durch den Regen und parallele Veranstaltungen wie dem Japan-Tag das Zuschauerinteresse eher in Grenzen hält, strömen gestern deutlich mehr Rennfans zum Höherweg. Zu sehen bekommen sie auch prominente Fahrer wie Joey Kelly, die sich mit den Flitzern auf den Rundkurs wagt.
Für Veranstalter Klaus Kretzer ist die gute Kooperation mit den lokalen Partnern ein Grund, auch im nächsten Jahr wieder mit dem Grand Prix nach Düsseldorf zu kommen. "Die Automeile ist eine besondere Location und ideal für das Rennen. Das sind gute Voraussetzungen für die kommenden Jahre", sagt der Organisator.