Düsseldorf-Garath Kicken für Kids: Kostenloses Training auf dem Bolzplatz
Die Kinder können ohne Anmeldung teilnehmen. Übungsleiter stehen ab sofort freitags am Wittenberger Weg bereit.
Düsseldorf. Dass Sport eine integrative Wirkung haben kann, ist unumstritten. Besonders dem Fußball wird gerne nachgesagt, quasi eine eigene internationale Sprache zu sein. Mit dieser Idee hat Sandra von Möller im Jahr 2003 den Verein Kid Smiling ins Leben gerufen. Mit gesammelten Spenden organisiert sie Fußballtrainings auf Bolzplätzen in Vierteln mit eher einkommensschwacher Bevölkerung. „Unsere Trainer brauchen nicht nur fachliche Kenntnisse, sondern auch eine hohe soziale Kompetenz“, betont von Möller bei der Vorstellung des neuesten Angebots am Wittenberger Weg in Garath.
Das Projekt, das ursprünglich in Köln gestartet ist, kann langsam auch in Düsseldorf Fuß fassen. 2012 wurde das erste Training in Hassels angeboten, das jetzt durch das Angebot in Garath abgelöst wird. Ein weiterer Trainingstermin findet in Wersten statt. Am Montag startet in Mörsenbroich zudem ein eigenes Projekt mit Flüchtlingen.
Einmal pro Woche wird zwei Stunden lang trainiert. 15 Mal an 13 Standorten. Mitmachen können Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren - ohne Anmeldung kann man jede Woche vorbeikommen oder auch nur einmal im Moment. Verpflichtungen bestehen keine.
Die Übungsleitung übernehmen meist Studenten von der Sporthochschule Köln. So wie Jonathan Winnitzki und Raul Rubik, die ab sofort jeden Freitag von 15.30 bis 17.30 Uhr das Training in Garath durchführen. „Wahrscheinlich passen wir die Zeiten noch einmal an, weil der Platz keine Scheinwerfer hat“, sagt Winnitzki. Als Co-Trainer hat er bereits bei mehreren Düsseldorfer Vereinen im Jugendbereich Erfahrungen gesammelt. Der größte Unterschied zwischen der Arbeit im Verein und auf dem Bolzplatz ist für ihn die Heterogenität der Gruppe. „Es sind immer andere Jugendliche da, viele mit unterschiedlichen Nationalitäten.“ Sein Kollege Rubik ergänzt: „Fußball ist eine gute Möglichkeit, um die Leute zusammenzuführen.“ Manchmal muss man dabei als Trainer auch mehr Sozialarbeiter als Sportler sein. „Wir wollen den Kindern Werte wie Respekt und Fairness vermitteln.“
Finanziert wird das Projekt durch Spenden. Für den Bolzplatz in Garath hat die Adelta Finanz AG für ein Jahr das Sponsoring übernommen. „Wir finden, dass das eine tolle Idee ist, die wir unterstützen wollen“, sagt der Vorstandsvorsitzende, Günther Piff. „Besonders für Kinder aus sozial schwachen Familien ist so ein Angebot wichtig. Es gibt Regeln und es werden Werte vermittelt, die wir alle in unserer Gesellschaft wiederfinden wollen.“
Rund 5000 Euro kostet das Training den Verein pro Jahr. Bezahlt werden davon die Ausrüstung und vor allem die Trainer. Unterstützt wird der Verein seit drei Jahren außerdem vom Breidenacher Hof, der neben finanzieller Hilfe auch Kochkurse für die Kinder anbietet. „Denn neben dem Sport ist die richtige Ernährung eine wichtige Säule, die Kinder früh kennenlernen sollten“, sagt Cyrus Heydarian, der Geschäftsführer des Hotels.