Kinder basteln jetzt mit 3D-Technik
Bei der „Mini Maker Faire“ durften sich Groß und Klein kreativ austoben — und neue Techniken ausprobieren.
Düsseldorf. Vorbei scheinen die Zeiten von Pappkarton und Klebestift. Der moderne Bastler tauscht Schere und Papier schon heute gegen Lasercutter und 3D-Drucker aus. Dass die technische Revolution auch nicht vor dem Bastelhandwerk Halt macht, zeigte am Samstag die Kreativmesse „Mini Maker Faire“ in der Mayerschen Buchhandlung. Dort durften Besucher jeden Alters die neusten Innovationen des 3D-Drucks bestaunen — und im Selbstversuch ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Ob ein Keksausstecher in Form der berühmten Star-Wars-Figur „Darth Vader“ oder gleich ein ganzes Puzzle: Mit dem 3D-Drucker lassen sich Spielzeuge und Gebrauchsgegenstände in kürzester Zeit herstellen. Farbe, Größe und Design bestimmt der Nutzer selber am Computer oder Tablet.
Dass das Gestalten von dreidimensionalen Objekten am Computer nicht nur Spaß macht, sondern auch einen positiven Lerneffekt auf Schulkinder hat, davon ist Cin-Yee Syria Ho von der Firma „XYZprinting“ überzeugt. „Die Arbeit mit dem 3D-Drucker und den zugehörigen Programmen ermöglicht einen tieferen Einblick in Technologie und Ingenieurwissenschaft“, erklärt die Marketingchefin des niederländischen Unternehmens. Neben Druckgeräten für den Heim- und Lehrbedarf stellte „XYZprinting“ auch einen neuen 3D-Stift vor, der besonders bei den jüngeren Besuchern Gefallen fand.
Der mit dem biologisch abbaubaren Kunststoff PLA gefüllte „da Vinci 3D Pen“ ermöglicht es, kleine Kunstwerke zu kreieren, die man nicht nur angucken, sondern auch anfassen kann. „Zuhause male ich auch, aber so etwas habe ich noch nie gemacht“, erzählt die siebenjährige Hanna, die mit Begeisterung an einer bunten Blume arbeitet.
Wer sich mit so viel Technik und Innovation nicht anfreunden kann und lieber dem manuellen Bastelhandwerk treu bleibt, dem bot der Stand von Anne Minerva genau das Richtige. Im Auftrag des Bloom’s-Verlags hatte die Floristin allerhand Deko-Inspirationen für den Herbst mitgebracht. Ob Hagebutten, Geäst oder Moos: Minerva arbeitet mit den Materialien, die sie in der Natur findet. Ihre Dekostücke reichen von der Vase bis zum Windlicht und können auch vom Bastel-Neuling ohne jegliche Probleme nachkreiert werden.
Sie wolle zeigen, dass jeder kreativ sein kann, sagt die Ratingerin, die Zuhause auch gerne mal mit ihrer zweijährigen Tochter bastelt. „Die Feinarbeiten sind zwar mehr was für die Großen, aber beim Materialsammeln können auch die Kinder schon mit helfen“, rät Minerva.