Kliniken auf Rekordkurs: Der Baby-Boom hält an
Zum Jahresende zeichnet sich in Düsseldorf einmal mehr eine Zunahme der Zahlen ab.
Düsseldorf. Dass die Stadt Düsseldorf wächst, liegt nicht nur an den Zuzügen. Es werden auch immer mehr Babys in den Krankenhäusern geboren. Deren Zahl ist in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen und auch in diesem Jahr zeichnet sich ein neuer Rekord ab.
Drei Quartale sind abgelaufen und in den drei großen Häusern der Stadt liegen die Geburtsstationen Anfang November über Vorjahresniveau. Beispiel Evangelisches Krankenhaus (EVK). 1086 Kinder sind hier in den ersten neun Monaten zur Welt gekommen. Rechnet man den Wert aufs Jahr hoch, ergibt das 1448 Geburten — das wären rund 50 mehr als 2010.
EVK-Sprecherin Mareike Dietzfelbinger zeigt sich davon überrascht: „Wir bauen hier gerade um, deshalb war das nicht unbedingt zu erwarten.“ In der Uniklinik liegen die Zahlen haarscharf über dem Vorjahr. 1550 Geburten wurden bis Freitagmittag gezählt, fünf mehr als ein Jahr zuvor. „Bis auf einen Ausreißer hatten wir in allen Monaten ein Plus zum Vorjahr“, erläutert Oberärztin Gabriele Bizjak. Es ist insofern nicht unwahrscheinlich, dass der Wert von 1836 Geburten vom Vorjahr auch überstiegen wird.
Im Florence-Nightingale-Krankenhaus sind schon bis Ende Oktober 40 Babys mehr zur Welt gekommen als im Vorjahreszeitraum; 1483 waren es bis vor einer Woche.
Die modernen Kliniken sind auch auf Risikogeburten eingestellt und ziehen deshalb zu einem kleinen Teil auch Eltern aus der Region an, in Einzelfällen sogar aus Holland oder Dubai. Das ändert aber nichts daran, dass die Zahl der Babys von Düsseldorfer Eltern seit Jahren wächst: von 5332 im Jahre 2006 auf 5933 im Vorjahr.
Allerdings ist die generelle Neigung, Kinder zu bekommen, in Düsseldorf so niedrig wie anderswo. 1,34 Kinder pro Frau zwischen 15 und 49 Jahren haben die Statistiker für 2010 errechnet. Das liegt im Schnitt der Großstädte, in ländlichen Gegenden werden etwas mehr Kinder geboren.
Bei den Geburten auf 1000 Einwohner steht Düsseldorf im Vorjahr mit 10,1 besser da. Essen erreicht nur 8,1, Köln ist mit 10,4 sogar etwas besser als die Landeshauptstadt. Als Grund ist zu vermuten, dass die Bevölkerung am Rhein im Schnitt jünger ist als im Ruhrgebiet.
Nach den jüngsten Zahlen der Statistiker hatte Düsseldorf Ende Juni 589 682 Einwohner und damit fast 1000 mehr als zum Jahreswechsel. Übrigens ist Düsseldorf nicht die einzige Großstadt in Nordrhein-Westfalen, die wächst. Köln hat im Vorjahr die Millionengrenze überschritten und lag Ende Juni bei 1 010 269 Einwohnern.