Kö-Terrassen ungeheizt und zugig

Die Cafés haben keine Heizung und Schutzwände mehr: Beim kühlen Wetter bleiben zurzeit praktisch alle Stühle leer.

Düsseldorf. Nach anfänglichen Verzögerungen ist die Reihe der Cafés auf der Königsallee nun komplett, alle acht sind in Betrieb. Bei der kühlen Witterung bleiben aber in diesen Tagen die Stühle leer — nicht besser wird es dadurch, dass die bisherigen Schutzwände aus Plexiglas nicht mehr erlaubt sind und die Stadt auch Heizstrahler ohne Angabe von Gründen von der Kö verbannt hat.

Die Verwaltung hatte sich mit der Neugestaltung nicht zuletzt das Ziel gesetzt, den Gehweg auf der Einkaufsseite aufzulockern: unter anderem durch größere Abstände zwischen den Cafés und eine neue Obergrenze für die Glaswände.

Bisher waren rund 1,50 bis 1,60 Meter üblich, die neue Obergrenze lautet 1,15 Meter. Darauf haben die Gastronomen geschlossen so reagiert, dass sie in dieser Saison bisher ganz auf Glaswände verzichten. 1,15 Meter hohe Wände seien sinnlos, weil sie die Köpfe der Gäste nicht vor Wind schützten, ließen auch die Interessengemeinschaft Königsallee und der Gaststättenverband vernehmen.

WZ-Leser Klaus Lückerath ist jedenfalls mit dem momentanen Zustand nicht zufrieden: „Eine Autotür stieß gegen meine Rückenlehne, Fußgänger zwängten sich zwischen den Tischen durch.“ Auch Christiane Alberti, die am Montag einen Cappuccino im Café Rondo zu sich nahm, vermisst die Schutzwände: „Zumindest manche Cafés sollten welche haben, zum Schutz vor Wind und vor dem Lärm der Autos“, sagte die Dortmunderin.

Wie es nun weitergeht, ist noch unklar. Ali Erdogan, dem mehrere Cafés auf der Königsallee gehören, hat nach eigener Aussage bislang nicht vor, niedrigere Glaswände anzuschaffen: „Die bieten keinen wirklichen Schutz.“

Offen ist außerdem noch, ob die Servicestationen in neuer Form auf die Terrassen zurückkehren werden. Die Wirte hatten die Vorlage der Stadt abgelehnt, weil sie kein Dach vorsieht. Laut Erdogan entwickelt ein Architekt zurzeit einen Alternativ-Entwurf mit einem transparenten Dach. Diese Stationen wären wie in der Vorlage deutlich kleiner ist als die, die zuletzt im Einsatz waren.

Wenn der Architekt fertig ist, wird noch einmal mit der Stadt verhandelt. Vor der Investition verlangt Erdogan Sicherheit: „Die Stadt muss zusichern, dass ich damit zehn Jahre arbeiten darf.“