Landgericht: Wurde Zahntechniker zum reisenden Tresorknacker?
39-Jähriger legte Montag am ersten Prozesstag ein Geständnis ab: „Da bin ich leider mitgegangen.“
Düsseldorf. Viel Mühe machte sich eine serbische Bande von Tresorknackern, die regelmäßig zu Diebestouren nach Deutschland aufbrach. Aber nur einmal machte sie große Beute. Da fielen ihr bei einem Einbruch in ein Düsseldorfer Einfamilienhaus immerhin rund 40 000 Euro in die Hände.
Doch die anderen Raubzüge hatten eher mäßigen Erfolg. Mal waren es 70 Euro, in einem weiteren Fall nahmen die Täter 830 Euro mit. Seit Montag muss sich ein 39-jähriger Zahntechniker dafür vor dem Landgericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, spätestens im Herbst vor drei Jahren zu der Bande gestoßen zu sein. Die soll sich mit dem Ziel zusammengeschlossen haben, Einbrüche in Geschäftslokale und Einfamilienhäuser zu begehen. Die Arbeitsweise war immer die gleiche: Mit Trennschleifern wurden die Tresore geöffnet.
Zwei Bandenmitglieder wurden bereits zu Haftstrafen von vier Jahren beziehungsweise vier Jahren und neun Monaten verurteilt. Zu der Gruppe sollen aber noch weitere Täter gehört haben, die bislang nicht ermittelt werden konnten.
Der 39-Jährige, der auch noch einen Friseursalon besitzt und dessen Ehefrau nach seinen Angaben Parlamentarierin in Sarajevo ist, soll zwischen Oktober und September 2010 an vier Einbrüchen und einem Versuch beteiligt gewesen sein. Er legte am Montag ein Geständnis ab und sagte aus, dass er von den beiden bereits verurteilten Komplizen in Serbien angesprochen worden sei: „Da bin ich leider mitgegangen.“ Er hatte sich nach den Einbrüchen zunächst absetzen können, war aber nach einem Benzin-Diebstahl festgenommen worden. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.