Koeps Kino: Filmtipps für Düsseldorf
Diese Filme empfiehlt unser Kino-Experte für die nächsten Tage.
<h2>Hostiles — Feinde
Die Jahrzehnte im Indianerkrieg haben den Armee-Captain Joe Blocker (Christian Bale) geprägt, tief hat sich der Hass auf die „Wilden“ in seine Seele gefressen. Etliche seiner Kameraden wurden bestialisch abgeschlachtet, und auch er selbst war an Massakern in Indianerdörfern beteiligt. Traumatische Erfahrungen lasten auch auf dem alten Cheyenne-Häuptling Yellow Hawk, der seit vielen Jahren als Gefangener mit seiner Familie fern der Heimat lebt. Während der an Krebs erkrankte Yellow Hawk (Wes Studi) dem Ende entgegensieht, steht Captain Blocker vor dem Abschied von der Army. Doch da befiehlt ihm sein Vorgesetzter einen letzten Einsatz, der die beiden Erzfeinde zusammenbringt: Blocker soll Yellow Hawk und dessen Familie quer durch die USA aus dem New-Mexico-Territorium ins nördliche Montana geleiten. Widerwillig muss Blocker gehorchen, seine Mission wird außerdem durch marodierende Indianertrupps gefährdet, die Jagd auf Weiße machen. Unterwegs sammeln sie eine Siedlerin (Rosamunde Pike) auf, deren Familie von Komantschen ermordet wurde. Die verfolgen jetzt auch Blockers Truppe. Bald wird aus den Todfeinden eine Notgemeinschaft, die auch Verständnis stiftet. . . Der Film von Scott Cooper bleibt trotz seiner versöhnlichen Botschaft ein Genre-Western, in dem halt nicht alle guten Indianer tote Indianer sein müssen.
Atelier, tgl. 16 u. 18.45 Uhr, tgl. um 21.30 Uhr im engl. Original mit Untertiteln (OmU)
Seit 35 Jahren hat Sandra Abbott (Imelda Staunton) den Ruhestand mit ihrem Mann geplant. Doch nun wo er zum Abschluss seiner Polizei-Karriere sogar in den Adelsstand erhoben wird, macht Lady Abbott eine schockierende Entdeckung: ihr Mann hat eine Affäre mit Sandras bester Freundin. Kurzerhand verlässt die gekränkte Gattin die Wohnung und zieht bei ihrer Schwester Bif ein. Von deren lebenslustiger Haltung will sich die leidende Sandra nicht recht anstecken lassen. Doch als sie Bifs besten Freund Charlie (Timothy Spall) kennenlernt, findet sie auch wieder zum Glück beim Tanzen zurück. Und bald geht es mit der Senioren-Tanztruppe nach Rom zum Wettbewerb. Tragikomische Feelgood-Romanze für die 60-plus-Generation — very British!
Bambi, tgl. 16.30 u. 19 Uhr (am Di. um 19 Uhr im engl. OmU)
Der 35-jährige französische Street-Art-Künstler JR macht sich auf den Weg mit der 90-jährigen Grande Dame der französischen Nouvelle Vague. Zusammen reisen sie durch die Provinz und erstellen im Wohnmobil von JR, der zu einer Art Passbildautomat auf Rädern umgerüstet wurde, Ausstellungsobjekte. Die fotografierten Menschen werden im Riesenformat ausgedruckt und auf die Häuser ihrer Lebenswelt geklebt. Aus der Zusammenarbeit der beiden sehr gegensätzlichen Künstler und ihrer Kreativität entsteht ein spannendes Roadmovie.
Bambi, tgl. 17 Uhr
Zehn Jahre nachdem die schwedische Feelgood-Komödie „Männer im Wasser“ eine männliche Synchronschwimm-Riege ins Becken geschickt hat, ziehen nun die Briten (nicht mehr ganz brandoriginell) nach. So wie einst die männlichen Stripper in „Ganz oder Garnicht“ gerät ein Loser-Team auf Geschlechterrollen-Abwege und findet so einen Weg aus der Lebenskrise und zu einer neuen Identität. Da ist Eric, der seine Frau verlässt, weil er eigentlich eifersüchtig auf ihren Erfolg ist und selbst einen öden Buchhalter-Job hat und von seinem Sohn gemieden wird. Als er eines abends eine Gruppe Synchronschwimmer im örtlichen Hallenbad beobachtet, schließt er sich der Amateurtruppe spontan an. Als sich dann die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Wasserballett anbietet, flattern den Jungs nicht nur die Nasenklammern. . .
Vorpremiere am Mo. um 19 Uhr im Cinema (engl. OmU)
Marlo ist eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs. Mit Mann, Familie und der Mittelklasse-Existenz in New York könnte sie eigentlich zufrieden sein. Doch während die älteste Tochter pflegeleicht ist, verlangt der autistische Sohn viel Fürsorge und das Neugeborene erst recht. Langsam gehen der 40-Jährigen (Charlize Theron) die Kräfte aus, und nach einem stressigen Mutti-Tag reicht die Energie manchmal nur noch für eine Tiefkühlpizza. Doch dann empfiehlt ihr der Bruder eine „Night Nanny“, und bald steht mit der patenten Tully eine „Nachtschicht“ zur Verfügung. Marlo kann nun „ausgeschlafen“ wieder neue Perspektiven in den Blick nehmen. Zehn Jahre nach dem Indie-Hit „Juno“ knüpfen Jason Reitmann und Autorin Diablo Cody an ihre Stärken an: ein einfühlsames Porträt, etwas abseits von Hollywood-Konventionen.
Metropol, tgl. 17 u. 19 Uhr, am Mo. um 19 Uhr im engl. OmU
Nach acht Jahren „glücklicher“ Beziehung erwarten vor allem die Freunde eine angemessene romantische Feier von Hans und seiner Freundin, die sich Heinz nennt. Doch genau dabei müssen die beiden feststellen, dass ihrer Liebe in der Alltagsroutine die Romantik abhanden gekommen ist. Der „richtige Film“ würde nun eine turbulente Verwirrung der Gefühle mit schlussendlichem Happy Ending zeigen. Doch Laura Lackmann bleibt beim Thema des „falschen Films“: Das Leben ist eben nicht wie im Kino und die Liebe der Freunde ist eben auch nicht halb so glücklich, wie diese stets behaupten. So ist die Anti-Liebesgeschichte über die Turbulenzen, die sich aus der Diskrepanz zwischen Glücksanspruch und profaner Lebenswirklichkeit entwickeln: Er ist nie grade so, wie sie es jetzt gern hätte — und umgekehrt.
Bambi, tgl. 21.30 Uhr