Rekordandrang am Benrather Schloss
Schlosslauf am kommenden Sonntag hat bereits 1839 verbindliche Voranmeldungen.
Als am Mittwochabend der Uhrzeiger sich gegen 24 Uhr bewegte, wollte dies den Benrather Organisatoren um Rolf Pommerenke, Helga und Wolfgang Augsten vom Lauftreff Süd nicht schnell genug gehen. Waren es am Mittag noch 1350 Online-Meldungen, so schossen die Teilnehmerzahlen in den letzen Stunden der Online-Anmeldung bis auf 1838 fast beängstigend in die Höhe, bei den Staffeln (192 Teams mit drei Läufern) drohte allein schon die Kapazitätsgrenze überschritten zu sein. Dennoch wollen die Benrather auch am Sonntag bei einer Nachmeldegebühr von drei Euro noch kurz entschlossene Läufer teilnehmen lassen, die sich jeweils bis zu einer Stunde vor dem Lauf noch anmelden können.
„Wir sind mit 50 Helfern vom Lauftreff auf alles vorbereitet“, sagt Rolf Pommerenke. Der Vorsitzende ist auf den ungewohnten Andrang vorbereitet und zeigt sich optimistisch. Der Schlosslauf vor der nördlichen Terrasse durch den großen Schlosspark beginnt mit dem Jedermann-Lauf über fünf Kilometer um 10 Uhr. Um 11 Uhr ist der Hauptlauf (339 Läufer) über zehn Kilometer angesetzt, bei dem der umjubelte Vorjahressieger („Schlossherr“) Nikki Johnstone (ART) diesmal nicht laufen wird, steht er doch in der Teilnehmerliste für den Duisburg-Marathon am Sonntag, was für den nimmermüden schottischen 34-jährigen Lehrer der fünfte Marathon innerhalb von fünf Wochen wäre.
„Sehr schade, dass Nikki diesmal nicht dabei ist, ist er doch ein besonderer Sympathieträger in der großen Laufszene“, sagt Pommerenke bedauernd. Dafür dürfte diesmal der in Benrath lebende Thorsten Graw (LAZ Siegburg) der Favorit sein, der sich mit der Garde des SFD 75 (Mamadou Diallo, Alexander Goßmann, Andreas Knipping) auseinandersetzen muss. Vorjahrssiegerin Dioni Gorla (ART) ist nach ihrem ersten Marathonsieg in Essen am vergangenen Sonntag diesmal auch nicht am Start. Sie ruht sich aus.
Wenn die Starter des Hauptlaufs unterwegs sind, füllt sich die Rasenfläche am großen Weiher vor dem Schloss, kommen doch diesmal 449 Bambinis (drei bis sechs Jahre) zum größten Lauf dieser Art in der Region. Die kleinen Läufer aus den Düsseldorfer Kindergärten bringen mindestens Papa und Mama mit, die meisten kommen mit einem Großaufgebot aus der Verwandtschaft. Da kann man sich die schrillen Schreie beim Anfeuern und den Jubel für die kleinen Sieger wie im Vorjahr bereits gut vorstellen.
„Die Bambinis waren trotz Johnestones Show der Höhepunkt am Schloss im Vorjahr“, sagt auch Pommerenke. Nicht viel anders wird es bei den Grundschulstaffeln anschließend um die Mittagszeit sein. Die Schulen der Umgebung haben 192 Mannschaften gemeldet, bei denen sich jeweils drei Läufer über 850 Meter abwechseln werden.
Der erst vor zehn Jahren geschaffene Schlosslauf in Benrath war damals im Ortskern um die Kirche durchgeführt worden und schnell an die Organisationsgrenzen gestoßen, so dass man die Veranstaltung mit Start und Ziel ans Schloss legte. Mit 2000 Läufern steht den Benrather Organisatoren am Sonntag eine weitere neue Herausforderung bevor, die zeigt, wie beliebt der Laufsport in Düsseldorf längst geworden ist. Moderator ist diesmal Fortuna- und DEG-Stadionsprecher André Scheidt, der sich auf die schöne, aber auch anstrengende sechsstündige Aufgabe vor dem Schloss einstellt.