Banken-Vergleich Kostenfallen beim Girokonto

Der Trend geht zu Online-Konten, Banken locken mit kostenlosen Angeboten. Experten raten zur Vorsicht. Vier große Institute im Vergleich.

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Düsseldorf. Wer seine Bankgeschäfte online erledigt, spart den Banken Arbeit und damit Geld. Institute werben daher teils mit kostenlosen Kontenmodellen, doch die Gebühren stecken im Detail. Die Verbraucherzentrale NRW rät, penibel hinzuschauen. „Es ist sinnvoll, vorher genau zu prüfen, was man selbst nutzt und braucht, und dann erst nach dem passenden Konto zu suchen“, sagt Christian Urban, Finanzexperte der Verbraucherzentrale.

Dabei gehe es vor allem um persönliche Vorlieben, zum Beispiel ob eine Filiale zu Hause um die Ecke wichtig ist oder ob andere Leistungen mehr zählen. Jede Bank biete für sich mehrere Modelle, ein direkter Vergleich sei schwer. Das zeigt auch der Blick auf die vier größten Filialbanken in Düsseldorf — die Stadtsparkasse, die Volksbank, die Deutsche Bank und die Commerzbank, jeweils mit Beispiel-Angeboten für Privatkunden.

Hier gibt es ein Online-Konto, das sogenannte „Vorteilskonto Pur“, ohne monatliche Grundgebühr. Das gilt allerdings nur bei einem monatlichen Geldeingang von 1250 Euro. Online-Geschäfte sind kostenlos, bei bestimmten Sicherungsverfahren fallen jedoch pro Überweisung 9 Cent Gebühren an. Schecks und Lastschriften sind kostenlos, für Überweisungen am Terminal zahlt der Kunde einen Euro, am Schalter und per Telefon 2,50 Euro. Beim sogenannten Vorteilskonto für 6,50 Euro im Monat sind diese Leistungen — bis auf die Online-Sicherungsverfahren — kostenlos. Daneben gibt es noch drei weitere Kontomodelle.

Das Online-Modell heißt „Gehaltskonto“, auch hier noch bis 1. April ohne monatliche Grundgebühren, danach fallen 2,99 an. Voraussetzung ist ein Geldeingang von 750 Euro im Monat. Überweisungen online, per Telefon und am Automaten sind inklusive. Für einzelne Posten wie schriftliche Überweisungen, Kasseneinzahlungen oder Schecks fallen 1,50 Euro an. Diese Leistungen sind beim Girokonto für 6,50 Euro (ab 1. April 7,99 Euro) im Monat inklusive. Die Bank will sich damit auf verschiedene Kundenvorlieben ausrichten.

Das Institut macht keine Unterscheidung zwischen Online-Konto und klassischem Konto. Bei den einzelnen Modellen sind jeweils andere Leistungen inklusive. Ohne monatliche Pauschale wird das sogenannte „0-Euro-Konto“ angeboten — ab einem Geldeingang von 1200 Euro im Monat. Ansonsten fallen 9,90 Euro an. Damit sind alle gängigen Bankgeschäfte, auch Überweisungen am Schalter, abgedeckt. Beim sogenannten „Aktivkonto“ für 7,90 Euro im Monat, das vom Geldeingang unabhängig ist, zahlt man für jede schriftliche Überweisung 1,50 Euro.

Das einfachste Modell, das sogenannte Aktivkonto, kostet 4,99 Euro im Monat. Die Standard-Geschäfte sind inklusive, eine Überweisung mit Beleg kostet 1,50 Euro. Für 9,99 Euro monatliche Gebühr geht das beim „Bestkonto“ ohne Zusatzkosten. Weitere Leistungen für Kunden, die sich oft im Ausland aufhalten, sind im Preis inbegriffen.

Da die Leistungen und Gebühren so unterschiedlich aufbereitet sind, empfiehlt die Verbraucherzentrale einen Blick ins Kleingedruckte — mit persönlicher Checkliste. „Die Gebühren stecken oft im Detail“, sagt Urban. „Gerade bei einem vermeintlich kostenlosen Konto.“ Grundsätzlich sieht er die Vielfalt jedoch positiv. „Jeder Kunde kann so für sich das passende Modell und die geeignete Bank finden.“

Zu den wichtigsten Punkten, die abzuhaken sind, gehören dabei die Standorte von Automaten und Filialen sowie die Art, Überweisungen zu erledigen. „Die Stadtsparkasse Düsseldorf beispielsweise finanziert viele Niederlassungen, bis in den ländlichen Bereich“, sagt Urban. Dafür liegen die Gebühren möglicherweise höher. Pressesprecher Gerd Meyer bestätigt dies: „Filialen kosten Geld. Daher verlangen wir beim Online-Konto für manche Serviceangebote Gebühren.“