Perfide Masche Prozess: Einbrüche bei Trauernden

Prozess um perfide Masche endet mit Freispruch.

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Düsseldorf. Es ist eine besonders perfide Masche: Wenn Angehörige ihre Liebsten beim letzten Gang zum Grab begleiteten, schlugen die „Beerdigungseinbrecher“ gnadenlos zu. Und brachen die Häuser auf. Am Montag standen zwei Verdächtige als Täter vor Gericht. Doch am Ende konnten ihnen die zwei Aufbrüche nicht nachgewiesen werden.

Witwe Carola B. (72, Name geändert) stand am frischen Grab ihres Mannes, als die Einbrecher zuschlugen. Sie stahlen die Uhren ihres Mannes, ein Telefon und, was die Witwe besonders schmerzte, die Kondolenzkarten. „Sie glaubten wohl, darin Geld zu finden“, so Carola B. Die Uhren fanden sich später bei der Festnahme eines Verdächtigen wieder. Allerdings stand nicht fest, ob die Tüte, in der sich die Uhren befanden, wirklich ihm gehörte. Der zweite Angeklagte wurde von einem Kumpel belastet. Der lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Und gab an, den Opel vom zweiten Angeklagten geschenkt bekommen zu haben. Dieser habe ihn beim Einbruch in ein Haus geklaut, während die dort lebende Familie auf der Beerdigung des Vaters war. Und er habe ihm gestanden, immer wieder so zugeschlagen zu haben.

Doch Montag im Prozess bekam der Kronzeuge kalte Füße und nahm seine Belastungsaussage zurück — obwohl gegen ihn jetzt ein Verfahren wegen falscher Verdächtigung eingeleitet wird. Am Ende fehlten die Beweise. Die Handys der Angeklagten waren nicht an den Tatorten geortet, keine DNA-Spuren gefunden worden. Deshalb gab es für die beiden einen Freispruch. Red