Kampf gegen Leerstände „Kreativraum D“ soll Düsseldorfer Viertel nachhaltig entwickeln

Düsseldorf · Knapp zwei Millionen Euro stehen bereit, um Leerstände in zentralen Düsseldorfer Vierteln zu beseitigen. Nach viel Vorbereitung soll es bald die die ersten Vermietungen geben.

Omid Gudarzi engagiert sich ehrenamtlich für den Mintrop-Kiez, gehört aber auch zum Team Kreativraum D.

Foto: Anne Orthen (orth)

Mit dem Programm Kreativraum D sollen in Düsseldorf Leerstände für eine gute und nachhaltige Durchmischung von Stadtvierteln genutzt werden. Dabei geht es um weit mehr als kulturelle Zwischennutzungen. Auch soziale Angebote wie in den Zentren Plus können platziert werden oder urbane Handwerker. Bei ihnen reicht die Liste vom Goldschmied oder Keramikkünstler bis zum Rad-Reparaturservice. Die Filmemacherin Omid Gudarzi gehört zum Team von Kreativraum D, sie hat sich durch ihr ehrenamtliches Engagement für den Mintrop-Kiez einen Namen gemacht und bringt ihre Erfahrungen aus den Verhandlungen mit Immobilieneigentümern und anderen Playern im Viertel ein.

Kreativraum D ist ein vom Bund im Rahmen des Programms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ mit 1,5 Millionen Euro gefördertes Projekt, das die Stadt Düsseldorf ihrerseits mit 400 000 Euro unterstützt. Es stehen also knapp zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Ziel des Projekts ist es, einen Beitrag für eine zukunftsfähige Transformation der Zentren zu leisten, um langfristig eine resiliente, nutzungsgemischte Zentrenstruktur zu entwickeln. Dazu gehören neben kreativen Nutzungen auch die Themen Wohnen, Arbeiten, Bildung, Gastronomie, Handel, Sicherheit, öffentlicher Raum, Klima und Energieversorgung, Mobilität und Image.

Das vierköpfige Team hat seinen Schwerpunkt in den zentralen Stadtbezirken 1 bis 4 inklusive der Altstadt. Laut Gudarzi geht es nicht darum, Mieten zu übernehmen, sondern die Immobilieneigentümer und mögliche Mieter zusammenzubringen. „Sonst erreichen wir keine nachhaltigen Nutzungen“, ist Gudarzi überzeugt.

Wichtig ist also, dass die Eigentümer einen Vorteil darin sehen, nicht auf einer Maximalmiete zu bestehen, die im Zweifel Leerstand bedeutet, sondern für Alternativen offen zu sein. Derzeit ist das Team bei der Stadttochter Düsseldorf Marketing untergebracht. „Unser Ziel ist es, schon bald selbst einen Leerstand zu beziehen und so das Projekt auch durch das eigene Büro zu erklären“, sagt Gudarzi.