Musik Aeolus-Wettbewerb soll stattfinden
Düsseldorf · Ob in der Tonhalle im September der Konzertbetrieb wieder beginnen kann? Das steht in den Sternen. Das weiß Sieghardt Rometsch. Dennoch: Sein „Aeolus“-Wettbewerb für Blas-Instrumente soll vom 8. bis 13. September planmäßig durchgeführt werden, mit einem Finale am 13. September in der Tonhalle, in dem drei Nachwuchs-Musiker um die begehrten Preise kämpfen werden.
Davon geht der Musik-Mäzen Rometsch aus. Seine Stiftung, die seit 2006 den Aeolus-Wettbewerb organisiert, finanziert und zu internationalem Ansehen verholfen hat, trotzt der weltweiten Corona-Krise.
Anfang der Woche wurde der berühmte Münchener ARD-Wettbewerb im September, an dem sich „Aeolus“ von Anfang an orientierte, abgesagt. Doch Sieghardt Rometsch – einst Bank-Chef bei Trinkaus und Burkhardt – gibt nicht auf. Nicht nur, weil er für seinen 15. Wettbewerb mit Preisgeldern von 60 000 Euro die Summe verdoppelt hat. In erster Linie geht es ihm um die angemeldeten Musiker. Dieses Jahr geht es um Horn, Klarinette und Saxophon. 186 Anmeldungen aus 43 Ländern liegen vor. Ein Großteil davon erreichte die Stiftung noch Ende April. Und das trotz Corona-Krise. Die Nachwuchs-Musiker, die an Professionalität und Qualität in letzten Jahren erstaunlich zugenommen haben, stammen aus Russland, China, Japan, USA, Columbien, Europa.
Kein Problem dürften die Vorrunden in der Robert-Schumann-Hochschule sein. Sie laufen im großen Partika-Saal. Knackpunkt beim Finale in der Tonhalle unter heutigen Bedingungen ist das Orchester. Denn laut Satzung der erlauchten ‚World-Federation‘, zu der der „Aeolus“-Wettbewerb gehört, muss ein Finalist beweisen, dass er ein Konzert mit Orchester, also mit den Symphonikern, bestreiten kann. Rometsch: „Die World-Federation akzeptiert ausnahmsweise – wegen der Corona-Krise – auch ein Schrumpf-Orchester.“ Problem in NRW: Nach Corona-Regeln sind bislang keine Bläser in Orchestern zugelassen. Die Hoffnung besteht, dass dieses Verbot bis Ende Mai durch das Gesundheitsministerium aufgehoben wird. Und was wäre, wenn selbst das nicht im September gestattet werden kann? Und stattdessen nur eine Pianistin den Finalisten begleiten darf? Die Anfrage danach, also für den ‚Worst Case‘, stellte die Stiftung jetzt. Kommende Woche wird dazu die World Federation Daumen hoch oder runter zeigen, sagt Rometsch.
Und was ist mit dem Publikum? Der Mendelssohn-Saal bietet selbst bei Beibehaltung der noch gültigen Grenze von 100 Zuschauern genügend Raum. Möglich sind vielleicht sogar 400. Schade wäre es nur für viele Aeolus-Fans. mgm