Am kommenden Wochenende öffnen viele große Ateliers
Am kommenden Wochenende öffnen Atelier-Häuser an der Lierenfelder und Reisholzer Werftstraße sowie das neue Großprojekt mit mehr als 40 Künstlern an der Walzwerkstraße ihre Türen.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer lieben die offenen Ateliers der Kunstpunkte, diese Info-Börsen für die Moderne. Statt die Werke in einer Ausstellung im sterilen Museum zu sehen, lernen sie die Orte der schöpferischen Produktion kennen. Manchmal lässt sich dabei auch ein Blick in die Küche oder ins Wohnzimmer werfen. Und wer will, schleppt anschließend die Kunst mit nach Hause.
Das vergangene Wochenende brachte 25000 Besuche, am kommenden Wochenende werden noch mehr Gäste erwartet, denn Atelier-Häuser an der Lierenfelder und Reisholzer Werftstraße sowie das neue Großprojekt mit mehr als 40 Künstlern an der Walzwerkstraße öffnen ihre Türen.
Die größte Überraschung ist die Ateliergemeinschaft auf der Königsberger Straße100, die 850Quadratmeter nach zweijährigen Verhandlungen mieten konnte. Nun wollen die Maler und Bildhauer zeigen, ob sich die Mühe gelohnt hat. Die Einzelkämpfer in der Innenstadt und im Osten Düsseldorfs werden es schwer haben, gegen die großen Zentren anzukämpfen. Dennoch bieten sie oft das ideale Forum für intensivere Gespräche.
Gabriele Grosse und Karl Ludwig Schmaltz machten dies am vergangenen Wochenende in ihrem denkmalgeschützten Häuschen an der Oberkasseler Straße deutlich. Sie empfingen ihre Gäste mit Kuchen, Snacks und Wein. Außerdem hatten sie ihre Werkstatt und den Hof in ein intimes Museum verwandelt, woraufhin es sich die Kunstgänger gemütlich machten.
An der Malkastenstraßehatten zwei Mieter ihre Wohnungen für die Kunst freigegeben, damit Jörg W.Schirmer und André Chi Sing Yuen ihre Videos, Bilder und Skulpturen zeigen konnten. Schirmer, Schüler von Lüpertz, erklärte bereitwillig, dass sein kleiner Bronze-Mann so große Füße habe, damit er besser stehen könne.
An der Bagelstraße verwandelte Iris Zobel ein Chinalokal in ein großes, lichtes Atelier und hörte sich belustigt die Anekdoten der Anlieger an, die von illegalen Chinesen im Keller und sonstigen Kuriositäten berichteten. Die 83-jährige Mieterin freute sich, dass beim Umbau der Künstlerin die alten Kacheln aus den 50ern zum Vorschein kamen.
Es darf auch gekauft werden. Zinkone Mahamoudou aus Burkina Faso meldete gleich mehrere Verkäufe. Selbst an entlegenen Orten wie bei Nele Waldert an der Viersener Straße wurden Kunstfreunde fündig und schnappten sich den ersten "Superhelden" einer neuen Comic-Serie weg.
"Kunstpunkte" wieder am 23. und 24.August, Samstag 14 bis 20, Sonntag 12 bis 18 Uhr. Adressen und Namen unter