Heimspiele im Hofgarten
„Jazz und Weltmusik“ feiert seinen 30. Geburtstag. Zwölf Düsseldorfer Bands sind dabei.
Düsseldorf. Vor dem Musikpavillon im Hofgarten haben sich wieder einmal viele hundert Jazzfreunde versammelt, ganz vorne sitzen sie auf Stühlen, weiter hinten im Gras, auf den wenigen Parkbänken, oder sie stehen die ganze Zeit. Wieder andere haben es sich ein wenig abseits mit mitgebrachten Stühlen gemütlich gemacht und bilden ein fröhliches Sekt-Kränzchen.
Seit 30 Jahren gibt es nun die Open-Air-Konzerte im Hofgarten. Dieses Mal kam ein volles Dutzend Bands zusammen, doch um den Zeitrahmen nicht zu sprengen, gab jede Gruppe nur ein kurzes Gastspiel.
Großes Glück hat man am Samstagnachmittag mit dem Wetter, die Sonne scheint und wärmt, ohne allzu sehr aufzuheizen. Fürs Feurige sind die aus dem Düsseldorfer Raum stammenden Musiker zuständig, darunter Wolf Doldinger und seine Band, Mathias Haus und Philipp van Endert, das Romano Schubert Dozenten-Noctett und das Engstfeld Trio - ein Jazzkonzert der Heimspiele.
Doch die Stimmung kommt eher langsam in Gang. Vor allem herrscht ein entspanntes Treiben, viele unterhalten sich, nehmen einen Imbiss oder informieren sich am Stand des Mitveranstalters "Eine Welt Forum". Das Publikum ist gemischt, viele Eltern mit Kindern sind darunter.
Ein gut ausgetüfteltes Lautsprechersystem sorgt für ausreichend lautstarke Beschallung, vor allem die Besucher, die einen Platz direkt vor der Bühne ergattert haben, können den vollen Sound genießen. Weiter hinten wird der Klang leider recht dünn.
Doch dort tummeln sich auch mehr die Gelegenheitsbesucher und solche, die einfach einen netten Nachmittag in Gesellschaft und mit flotter Hintergrundmusik verleben möchten.
Den Anfang macht das 1978 gegründete Ali Claudi Trio, das sich durch eine große stilistische Bandbreite auszeichnet, sich aber vor allem ganz dem Blues verschrieben hat. Der Gitarrist Ali Claudi, Jahrgang 1942, ist schon seit mehr als 40 Jahren in der Jazzszene. Entsprechend ausgereift wirkt nun auch die Performance im Hofgarten.
Mit sehr an argentinische Folklore erinnernden Melodien und Rhythmen wartet das etwas jüngere Peter Baumgärtner Trio auf. So richtig einlassen kann man sich auf keines der Ensembles, denn nach etwa zehn Minuten folgt schon wieder der Wechsel. Doch auf diese Weise konnte sich die Düsseldorfer Jazzszene in breit aufgestellter Front einmal ein Stelldichein geben.