Die neue Heiterkeit am Schauspielhaus

Das künstlerische Team setzt im neuen Spielplan auf eine bunte Mischung: mit Komödien, Klassikern und antiker Tragödie.

Düsseldorf. Etwas empfindlich reagierte der sonst so besonnene Manfred Weber dann doch, als Nachfragen zur Intendanz kamen. Weber hat den Posten bis auf weiteres kommissarisch inne, bliebe aber gerne länger.

Dass er der richtige Mann dafür ist, versuchte er gestern bei der Vorstellung des Programms zur neuen Spielzeit 2013/2014 deutlich zu machen. Ja, er und das gesamte künstlerische Team hätten die Signale aus der Stadt, aus dem Publikum verstanden.

„Wir werden Kontinuität wahren, aber mit selbstkritischem Blick auf die erste Spielzeit auch Änderungen vornehmen“, sagte Weber. Ein „etwas heiterer, satirischer und ironischer Ton“ kennzeichne den Spielplan. „Das Mischungsverhältnis muss stimmen, aber wir bleiben ein Haus mit Gegenwartsbezug.“

In Theaterstücken drückt sich das dann wie folgt aus: Eröffnet wird die Spielzeit mit der Uraufführung „Jalta“ von Staffan Holm. 1945 schrieben Roosevelt, Churchill und Stalin bei der Jalta-Konferenz Weltgeschichte. Auf der Bühne wird daraus eine Komödie, in welcher Schauspielerinnen die Rolle der Herrscher übernehmen: Imogen Kogge etwa spielt Churchill, Karin Pfammatter Roosevelt. Wie die WZ bereits berichtete, kommt auch das Singspiel „Im Weißen Rössl“ auf die Bühne, mit Wolfgang Reinbacher als Kaiser Franz Joseph I. Düsseldorf ist Schauplatz in Falk Richters „Unter Eis“, das vom Leben der Unternehmensberater erzählt.

Als Hausregisseur steht Richter künftig nicht mehr zur Verfügung, seine Projekte im Ausland waren mit denen am Schauspielhaus nicht mehr vereinbar. Neben Richter kehren auch acht Schauspieler aus dem Ensemble Düsseldorf den Rücken. Darunter Emre Aksizoglu, Aleksandar Radenkovi und Ingo Tomi.

Für sie kommt Ersatz. Nurkan Erpulat und Nora Schlocker bleiben Hausregisseure am Schauspielhaus. Schlocker inszeniert die griechische Tragödie „Orestie“ von Aischylos in einer Neubearbeitung. Erpulat bereitet eine Uraufführung für das Junge Schauspielhaus vor: „Amsterdam“ erzählt von zwei jungen Serben, die sich in den Niederlanden viel erhoffen, sich am Ende aber doch wieder zurück in ihre Heimat sehnen. Selbst inszenieren will Manfred Weber vorerst nicht. „Aber das kann passieren.“

Karten für September gibt es online ab 15. Juni unter duesseldorfer-schauspielhaus.de