Kultur Kompakt Spektuläre Kunstaktion von HA Schult
Düsseldorf · Der Künstler stellt seine „Trash People“ vor den Höhlen von Matera auf.
Vor den berühmten „Sassi di Matera”, 9000 Jahre alte Höhlensiedlungen in Süditalien und seit 1993 Unesco-Welterbe, stellt der Düsseldorfer Künstler 800 bis 1000 etwa lebensgroße Skulpturen auf – seine legendären „Trash People” (Müllmenschen). Zeitgleich zur Ausstellung von HA Schult werden dort Szenen des brandneuen James-Bond-Films mit Daniel Craig gedreht.
HA Schult hält unserer Konsumgesellschaft schonungslos den Spiegel vor, seine Kunst ist unbequem und aktueller denn je. Bereits vor 50 Jahren machte er auf das Thema Umweltschutz aufmerksam, setzte sich zum ersten Mal 1969 mit der Luftverschmutzung und dem ökologisch, soziokulturellen Ungleichgewicht auseinander.
„Seit Jahrzehnten gelingt es HA Schult immer wieder, das öffentliche Bewusstsein durch gelebte Bilder zu beleben, indem er auf öffentlichen Plätzen Themen inszeniert, die genau diese Öffentlichkeit zu verdrängen beliebt. Stets stellen seine Arbeiten Beziehungen her zu dem Ort, an dem sie ausgestellt sind“, erklärt Peter Weibel, Vorstand des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe. Sein Galerist Dirk Geuer ergänzt: „In Matera zeigt HA Schult mit seinen Trash People eindrucksvoll, dass wir nur im Einklang mit unserer Umwelt die Chance haben, auch in 9000 Jahren noch auf der Erde zu sein.
HA Schults „Müllmenschen-Trip” quer durch Europa nach Matera startete nun von Düsseldorf aus, wo die Skulpturen in einen extra langen Lkw mit der Aufschrift „Go Matera Go!” verladen wurden. Bis zum 27. Oktober 2019 kann man die Werke in Matera bestaunen. Es werden mehr als zwei Millionen Besucher erwartet.