Feminismus: Die neue Frauenbewegung
Zwei Autorinnen des umstrittenen Buches „Wir Alphamädchen“ kommen zu Lesung und Diskussion ins Zakk.
Düsseldorf. "Der Feminismus wurde nicht in den siebziger Jahren erfunden und ist auch nicht von Alice Schwarzer gepachtet". Meredith Haaf, Susanne Klingner und Barbara Streidl finden, dass er einfach nur mal entstaubt und auf den neuesten Stand gebracht werden müsste.
Anfang des Jahres haben die drei Autorinnen das Buch "Wir Alphamädchen - Warum Feminismus das Leben schöner macht" veröffentlicht und sind mit Schriftstellerinnen wie Charlotte Roche, Jana Haensel und Elisabeth Raether Teil einer neuen Frauenbewegung geworden.
Morgen Abend werden zwei der Autorinnen im Rahmen des "Mädchenmonats" im Zakk daraus lesen und sich anschließend der Diskussion stellen. Stoff dazu gibt es reichlich.
Denn die drei jungen Frauen fordern in ihrem Buch beispielsweise einen offeneren Umgang mit Pornografie, was eine Abkehr von den vehement geführten "PorNo"-Kampagnen Alice Schwarzers und ihrer "Emma" bedeutet.
Die reagierte auch prompt und bezeichnete die dritte Generation der Frauenbewegung als "Wellness-Feministinnen", die nur die eigenen Bedürfnisse verträten und hauptsächlich die eigene Karriere und Spaß im Blick hätten. Verletzt einen so etwas? "Ja, zuerst schon", gibt Autorin Susanne Klingner im WZ-Gespräch zu.
"Aber dann lernt man, so ein Wort nicht so persönlich zu nehmen. Ich glaube, dass Frau Schwarzer sich mit dem Buch nicht wirklich auseinander gesetzt hat."
Dass ihr Buch mit dem Begriff "sexy Feminismus" beworben wird, nervt Klingner inzwischen: "Wir wollten eigentlich nur einen Gegenentwurf zu dem Klischee schaffen, das Feministinnen freudlos, unattraktiv und frustriert sind. Mittlerweile verselbstständigt sich der Begriff etwas." Überhaupt ist das mit den Begriffen und Etiketten so eine Sache.
Bei den Lesungen und Podiumsdiskussionen sowie in ihrem Weblog maedchenmannschaft.net müssen immer wieder erst einmal Wörter wie Gleichberechtigung und Feminismus erklärt und definiert werden.
"Da geht es beispielsweise darum, ob Gleichberechtigung mit einer rein rechtlichen Gleichstellung von Frauen schon erreicht ist", sagt Klingner. Diese Diskussionen findet die 30-jährige Journalistin immer wieder spannend, aber zuviel Platz soll das Thema nicht einnehmen: "Ich bin keine Berufsfeministin."
Donnerstag, 20Uhr, im Zakk-Studio. Eintritt: 9 Euro, ermäßigt 6Euro.