Eröffnung „die digitale“ Düsseldorf Das Verhältnis von Humor und Kunst
Düsseldorf · Die „Digitale“ in Düsseldorf beginnt. Nach den Einschränkungen der Pandemie soll es beim Festival auch um das Verhältnis von Humor und Kunst gehen.
Durch die Corona-Pandemie ist einiges digitaler geworden: Meetings finden online statt, Besuche von Großeltern funktionieren über Videochat. Doch weil das für viele nicht leicht war und ist, haben die Veranstalter von „Die Digitale“ versucht, ein leichteres Oberthema für ihre diesjährige Ausgabe zu finden: Humor in der Kunst.
„Digital jokes“ ist der Titel der zentralen Ausstellung im Weltkunstzimmer, die am 22. Oktober eröffnet wird. Schon ab diesem Freitag gibt es zahlreiche Veranstaltungen, die sich auch abseits des Oberthemas damit befassen, was digitale Kultur eigentlich genau bedeutet.
Peter Witt, mit Werner Pillig Leiter des Festivals, sagt: „Auch Kunst, die sich mit der Digitalisierung auseinandersetzt, gehört dazu.“ Und so startet „Die Digitale“ nicht wie sonst mit der großen Vernissage, sondern mit zwei Musikveranstaltungen. Im „Subsol“ in Flingern spielen Spacemob, während später im „Golzheim“ Edis Ludwig und Nils Herzogenrath als Gras, die Wiener Techno-Pionierin Electric Indigo und der Düsseldorfer Musiker Lucas Croon den Eröffnungsabend gestalten.
Im Bereich Musik, bei dem man das Thema von digital zu elektronisch erweitert hat, findet mit dem Konzert „Digital Spirit“ in der Berger Kirche am 16. Oktober ein weiterer Höhepunkt statt. Stefan Werni und Christian Jendreiko, Pioniere der elektronischen Musik, zeigen ihre synthetischen Klänge, später bietet mit Markus Popp als Oval einer der einflussreichsten Künstler zeitgenössischer elektronischer Musik seine Sounds dar.
Kern des Festivals ist die große Ausstellung „Digital Jokes“. „Corona war schon schlimm genug, deshalb fanden wir ein etwas lockereres Thema besser“, sagt Festivalleiter Witt. Denn was zunächst wie ein Widerspruch klingt, birgt viel Potenzial: „Technik ist ernst, Kunst ist ernst, ein Computer macht keine Witze.“
Und trotzdem finden sich unter anderem Videoinstallationen, Prints und Animationen zum Spannungsverhältnis „Technik – Kunst – Humor“ in der Ausstellung. Was zunächst als Thema nach der Pandemie konzipiert wurde, verliert nun, da sie noch nicht durchgestanden ist, nicht an Bedeutung. „Wir alle brauchen das Lachen vielleicht jetzt noch mehr“, heißt es deshalb im Begleitheft.
Das gesamte Programm des Festivals, das bis 27. November geht, gibt es unter www.die-digitale.net. Ursprünglich waren auch Künstler aus den USA und England eingeplant, wegen der Pandemie wurde deren Teilnahme jedoch kurzfristig abgesagt. Das Thema elektronische Musik hingegen soll das Team von „Die Digitale“ auch weiterhin beschäftigen. „Wir planen derzeit schon eine Ausstellung im kommenden Jahr dazu“, gibt Festivalleiter Werner Pillig schon einmal preis.