Fortuna ist reif für die Theaterbühne

Das Stück „95 olé, Heimspiel“ hat am Samstag Premiere.

Foto: SL

Düsseldorf. Fußball und Theater haben eine Gemeinsamkeit: Drama können beide. Deswegen machte sich Regisseurin Ines Habich auch nicht weiter darüber Gedanken, dass ihr ausgerechnet ein junger Fortuna-Ultra als Inspirationsquelle für ein neues Stück diente.

Der Jugendliche hatte bei „Almost lovers“, einer Produktion am Jungen Schauspielhaus, mitgewirkt, und dort war Habich, die aus dem bei Fortuna-Fans verhassten Essen (wegen Rot-Weiß-Essen) kommt, dann auch der Düsseldorfer Leidenschaft zum ersten Mal begegnet. Abgerundet durch einen Besuch im Ultra-Block 42 während eines Spiels in der Arena.

Wie die WZ berichtete, ist aus dieser Begegnung das Musical „95 olé, Heimspiel“ entstanden, bei dem Düsseldorfer Kinder- und Jugendchöre, junge Fortuna-Spieler und Schüler einer Ratinger Fußballklasse mitwirken. Die Uraufführung ist am Samstag um 17 Uhr im Schauspielhaus zu sehen.

Im Mittelpunkt der Inszenierung stehen die beiden zehn Jahre alten Jungen Jakob und Vala. Vala ist ein großer Fortuna-Fan und tief geknickt, als sein Vater den gemeinsamen Besuch eines Spiels kurzfristig absagt. Akzeptieren muss man eine solch bittere Entscheidung nicht, findet Valas Kumpel Jakob, und sie machen sich mit vier weiteren Freunden auf den Weg in die Arena.

„Während des Ausflugs geschieht natürlich einiges“, sagt Habich, die die Fortuna als ein die Stadt einendes Prinzip versteht, den Fußballclub jedoch nicht ausschließlich als solches abbildet. „Ich möchte die Lebenswelten von Zehnjährigen darstellen, und dazu gehört Fußball, aber auch die große Schwester, die nervt.“

Komponistin Barbara Beckmann hat sich für ihre Musik sämtliche Fangesänge angehört, Choreografin Victoria Wohlleber, deren Sohn die Rolle des Vala spielt, die Bewegungsabläufe der Fußballspieler in Tanz übersetzt.