Hüppi, die geniale Spürnase, wird 75
Interview: Alfonso Hüppi wird 75. Eine Galerie schenkt ihm zum Geburtstag eine Jubiläumsschau.
Alfonso Hüppi lehrte als Malerei-Professor 25 Jahre lang in Düsseldorf. Ein Unangepasster. Ein Humorist im Denken und Handeln. Ein Idealist, der in Namibia ein ganzes Museum unterhält. Jetzt zeigt der Künstler in der Galerie Beck & Eggeling eine Schau, die er "Holzwege" nennt. Ein Gespräch zu seinem 75. Geburtstag.
Hüppi: Ja, er war in der Schweizer Garde. Die wunderbare Uniform hing im Kleiderschrank meiner Eltern. Ich habe mich als Kind oft darunter gesetzt und sie einfach bewundert. Die aufgeschlitzten Ärmel und Hosen stammen aus dem 30-jährigen Krieg, als unter der Uniform der blutige Verband zum Vorschein kam.
Hüppi: Wo der Bauch ist, ist auf der anderen Seite der Einzug. Als Silberschmied hatte ich die Erfahrung von Innen und Außen.
Hüppi: Das möchte ich auch wissen, eines Tages war ich’s. Erwin Heerich und Joseph Beuys wollten mich haben.
Hüppi: Kunst kann man nicht lehren, man kann nur dem angehenden Künstler bewusst machen, dass er seinen Weg findet und nicht den seines Professors.
Hüppi: Man muss hinschauen und hinhören. Und nicht gleich belehren wollen. Das kostet Nerven, denn da entsteht zunächst fürchterliches Zeug. Ich habe das zugelassen, weil ich dachte: Wenn sie es jetzt nicht ausschwitzen, wann dann? Der Müll muss weg, dann kommt die Kunst zum Vorschein. Und so war es auch.
Hüppi: Wir Schweizer sind es gewöhnt, die regionalen Unterschiede in diesem kleinen Land zu achten. Was hinter den Bergen ist, ist vielleicht das ganz Andere.
Hüppi: Die Alemannen gehen mit der Sprache vor und zurück. Der Bierernst gehört eher zu Karriereleuten. Streber haben nie Humor. Er könnte ja ihre Position, die sie anstreben, in Gefahr bringen.
Hüppi: Es heißt "Etaneno", "Schöner Ort". Ein befreundeter Farmer hat mitten im Busch ein Museum und Ateliers gebaut, drei Kilometer von der nächsten Straße und 60 Kilometer vom nächsten Ort entfernt. Für Künstler ist eine solche Abgeschiedenheit wichtig. "Etaneno" lebt von Spenden. Und eines Tages geht die Kunst, die dort entstanden ist, ins Museum nach Freiburg im Breisgau.