Kultur Kompakt Jan Martens’ „Passing the Bechdel Test“ im Tanzhaus
Düsseldorf · Eine Performance rund um Gender.
Dreizehn junge Menschen. Sie fühlen sich als Mädchen (oder auch nicht) und sprechen über geschlechtliche Identität, Gleichberechtigung, über das Leben. Dabei zitieren, ja verkörpern die jungen Performerinnen immer wieder andere historische Persönlichkeiten, die mit ihrem Wirken, ihrem Denken, ihrem Sein einen Gegenpol zu tradierten Rollen- und Geschlechterbildern darstellten. Angefangen von Virginia Woolf bis hin zu Susan Sontag, etwa. Wenngleich der Belgier Jan Martens sich als Choreograf sieht und seine neueste Schöpfung in Kooperation mit „fABULEUS“ und dem Tanzhaus nun auch im Tanzhaus seine Deutschlandpremiere feierte, ist dieses Werk in erster Linie Sprechtheater – liegt der Schwerpunkt auf dem gesprochenen Wort, minimalistisch eingebettet in eine fast schon unaufgeregt reduzierte Performance. Nur unterbrochen von szenischen Andeutungen, etwa einer Präsentation oder filmischen Einspielungen. Der Titel der Performance bezieht sich übrigens auf einen von Alison Bechdel in ihrem Comic „Dykes to Watch Out For“ in den Fokus gerückten „Test“, der mit drei Fragen herauszufinden versucht, ob ein Film weibliche Figuren in stereotyper Weise darstellt oder nicht. Diese sind: Gibt es mindestens zwei Frauenrollen? Sprechen sie miteinander? Unterhalten sie sich über etwas anderes als einen Mann? Doch ist es wirklich so einfach, ließe sich fragen. Wenn es keine Rolle mehr spielen würde, ob jemand Mann oder Frau ist, sich als Mann oder Frau fühlt oder einen Mann oder eine Frau liebt, wäre das alles vollkommen sinnfrei. Doch es ist nicht so. Laki