Kultur Kompakt Schumann Quartett traf auf Andreas Ottensamer

Düsseldorf · Kammermusik mit Ernst und Witz.

Das Schumann Quartett trat gemeinsam mit Andreas Ottensamer im Robert-Schumann-Saal auf.

Foto: Kaupo Kikkas

Das Schumann Quartett hatte bei seinem jüngsten Konzert im Robert-Schumann-Saal einen nicht minder namhaften Gast. Andreas Ottensamer, der Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker, gesellte sich zu den dem Saal innigst verbundenen Streichern in der Reihe „Erstklassik“.

Doch bevor dieser gemeinsam mit Erik, Ken und Mark Schumann und Bratschistin Liisa Randalu die etwas heitere, eher auf der lichten Seite des Lebens spielende Musik in Carl Maria von Webers Klarinettenquintett B-Dur op. 34 interpretieren sollte, wurde es ernst, tiefgründig und existentiell im emphatischen Sinne mit einem späten Streichquartett von Ludwig van Beethoven.

Als 1825 Beethoven sein Streichquartett Nr. 15 in a-Moll op. 132 schrieb, muss er an einer ernsten Krankheit gelitten haben. Nicht nur dieser Umstand, der seine Spuren auch in der Musik hinterlassen sollte, macht dieses späte Streichquartett zu etwas ganz besonderem. Immerhin ist der Dritte Satz „Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart“ betitelt. Auch die Tonart a-Moll hat im Repertoire von Beethoven eher eine Sonderstellung. Mit viel Gespür für die Sprache dieser Musik interpretierte das Schumann Quartett Beethovens breit angelegte, durch eine Vielfalt an Emotionen changierende Musik.

Bei Webers deutlich harmloserem Bravourstück für Klarinette und Streichquartett glänzte natürlich Ottensamer mit viel Witz und lyrischer wie virtuoser Raffinesse. Durchaus beredt begleitet von den Streichern des Quartetts. Ein schöner Abend.