Komödie: Rosenkrieg ohne spitze Dornen
Die Ehe-Schlacht gerät zum braven Scheidungs-Scharmützel.
Düsseldorf. Sie haben sich in den Himmel katapultiert mit ihren erbitterten Scheidungsgefechten, die Ehepartner Oliver und Barbara Rose. Der herabstürzende Kronleuchter erschlägt beide Kontrahenten und beendet den tragikomischen "Rosenkrieg". Der postletalen Debatte wohnen nur noch ein paar Engel bei.
Das Stück "The War of the Roses" von Warren Adler wurde über Nacht weltberühmt durch die US-amerikanische Verfilmung (1989) mit Michael Douglas und Kathleen Turner. Der allseits bekannte bitterböse Streifen setzt Maßstäbe und weckt hohe Erwartungen. In der Komödie an der Steinstraße inszeniert nun Hausherr Helmuth Fuschl den "Rosenkrieg" (Deutsche Erstaufführung) und macht daraus ein etwas hausbackenes Scheidungs-Scharmützel ohne spitze Dornen.
Dass man erst gar nicht den Versuch unternimmt, die luxuriöse Villa der Roses auf Komödienbühnen-Format zu stauchen, sondern Stahlgerüste zum optischen Rahmen der Handlung installiert, könnte dem Zuschauer den Vorteil bieten, nun ganz auf die Darsteller und ihre einander bereiteten Höllenqualen zu achten. Doch taugen die bemüht böse gestalteten Dialoge nicht zum dafür nötigen psycho-terroristischen Extrakt.
Mitunter kalauert es zwischen den Gitterstäben. Warum die ebenfalls miteinander verfeindeten Haustierchen der Roses Verona und Franjo heißen, bleibt Betriebsgeheimnis. Den beiden Protagonisten Oliver (Klaus Nierhoff) und Barbara (Maria Bachmann) nimmt man weder die beißenden Kommentare ab, noch traut man ihnen die schrecklichen Untaten zu (Massakrierung des dem Partner gehörenden Haustieres, Demolierung des Ferraris, Vergiftung der Pastete). Insbesondere Maria Bachmann macht zu allem ein Gesicht, als sei ihr lediglich der Kartoffelsalat misslungen.
Etwas Abwechslung bringen die beiden Scheidungsanwälte ins Geschehen. Allen voran Heinrich Schmieder als aalglatter Advokat Goldstein. Seltsam schrill und überdreht, aber nicht wirklich skurril und komisch ist der Auftritt der Mutter des Schweizer Botschafters Frau Hürlimann (Regine Lutz), die mit Gefolge im Haus der Roses erscheint.
So reiht sich eine ambitioniert gespielte Kurz-Szene an die andere, ohne so recht zu fesseln oder zu erheitern.