Konzert: Schumann trifft die Beatles
Katia Labèque und Band präsentieren ein musikalisches Crossover.
Düsseldorf. Was verbindet den Romantiker Robert Schumann mit den Beatles? Eine ganze Menge, sagt Katia Labèque, die meist mit ihrer Schwester Marielle als Pianistinnen-Duo auftritt. Am 31. Mai jedoch steht sie mit Sängerin Nadeah und Band in der Tonhalle auf der Bühne, um Arrangements von Schumann-Liedern mit Bearbeitungen einiger Beatles-Songs aufeinandertreffen zu lassen.
Wer jetzt um Hilfe ruft, ist schon mitten drin im Programm, denn der Titel lautet, auf den Titel eines berühmten Beatles-Song anspielend, „Help! Beatles & Schumann“. Gespielt werden sowohl Beatles-Songs wie „Girl“, „Come Together“ und „I Want You“ als auch eine neu komponierte Suite mit dem Titel „Love and Life of a Woman“ nach Schumann-Liedern.
Katia Labèque zeigt sich davon überzeugt, dass es zwischen Schumann und den Beatles mehr Gemeinsamkeiten gebe als die numerische Übereinstimmung jeweils rund 200 Vokalstücke geschaffen zu haben. „Schumann war ein fantastischer Song-Schreiber wie später die Beatles, nur dass man es damals ‚Lieder’ nannte“, sagt sie. Beide, Schumann und die Beatles, steckten voller Energie und Emotionen. „Schumann war einer der verrücktesten Komponisten, das passt zu den Beatles.“
Gewalt werde der Musik mit dem Crossover aber keineswegs angetan. „Die Arrangements von David Chalmin und Nicola Tescari kann ich mit der klassischen Technik spielen, die ich im Klavierstudium erlernte habe“, so die französische Pianistin.
Die beiden Arrangeure kommen von der Klassik, widmen sich aber auch dem Pop. „Ich bin mit Alter Musik aufgewachsen, mein Vater ist Organist, und ich habe Gambe gelernt“, sagt Chalmin. Später habe er sich aber dem Rock verschrieben. „Meine Bearbeitungen sind nah am Rock mit Schlagzeug und E-Gitarre“, so Chalmin.
Für das Schumann-Fest entdeckt wurde das französische Team von Festival-Dramaturgin Beate Schüler. „Die Idee kam sehr schnell, weil ich 2010 das große internationale und Sparten überschreitende Lied-Projekt ‚Von fremden Ländern und Menschen’ für das Schumannfest gemacht hatte“, sagt die Dramaturgin. Daher habe sich die Kombination Beatles und Schumann für sie natürlich angefühlt. Der Bogen sei rasch gespannt gewesen: Die Lieder der Romantik begegneten „den“ Liedern der Beat-Generation.
Katia Labèque, die sie schon öfters in Konzerten erlebt habe, passe bestens ins Konzept. „Sie ist eine beseelte Vollblut-Pianistin und steht als Künstlerin schon seit langem für die unerschrockene Überwindung von Kategorien wie E- und U-Musik“, sagt Beate Schüler.