Kunstpalast Der Kunstpalast hat jetzt eine Webseite für Kinder

Düsseldorf · Das Haus am Ehrenhof ist ab jetzt nach eigenem Bekunden das erste deutsche Kunstmuseum mit einer Website für Kinder. Auch darüber hinaus möchte man Angebote für junge Menschen ausbauen, etwa mit einem Kunstwettbewerb für Grundschulen und einer Ausstellung.

Als erstes deutsches Kunstmuseum geht der Kunstpalast am 4. Dezember mit einer eigens für Kinder entwickelten Internetseite online: www.kunstpalast.de/Kinder. Hier das Intro zum Memory-Spiel mit Rhino Nele und Elster Piet.

Foto: Screenshot/Kunstpalast

Nun hat der Kunstpalast eine eigens für Kinder entwickelte Webseite, Zielgruppe sind die 6- bis 12-Jährigen. Und dies – so die Aussage des Museums – als erstes deutsches Kunstmuseum überhaupt. Was angesichts der bisweilen sehr extensiven Programme an vielen Häusern in Sachen Kunstvermittlung für alle Altersklassen schon ein wenig verwundern mag.

Die Verantwortlichen des Kunstpalastes, allen voran Generaldirektor Felix Krämer, haben für sich erkannt, dass mehr für die Begeisterung von jungen Menschen für ihr Museum getan werden müsse. So sei etwa die Zahl der Schulbesuche seit Jahren zurückgegangen. Das Haus hat Konsequenzen gezogen und für sich die Möglichkeit entdeckt, über ein Online-Angebot mehr Kinder und auch Familien anzusprechen, um diese möglichst niederschwellig zu motivieren, in den Kunstpalast zu kommen und die angebotenen Formate des Hauses für Kinder und Familien zu nutzen.

Doch diese Idee musste auch umgesetzt werden; so kam es zu einer auf den ersten Blick etwas ungewöhnlichen Kooperation. Nämlich mit der Ergo Versicherung, die Digitalpartner der Landeshauptstadt ist und schon verschiedene digitale Prozesse und Produkte entwickelt hat. Diese Kompetenz des Versicherers, der einen eigens für dieses Feld verantwortlichen Chief Digital Officer, Mark Klein, hat, kam nun auch dem Kunstpalast zugute. So wurde in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Museums eine Idee für das Online-Angebot erarbeitet. Dazu brauchte es zunächst eine Identifikationsfigur, die die Kinder durch das Online-Angebot führt. Die Wahl fiel auf eine von Nashorn (Johannes Brus) auf dem Gelände des Ehrenhofes inspirierte Figur: ein Rhino, genannt Nele. Der Name wurde übrigens mit Kindern gemeinsam ausgewählt, die auch zudem immer wieder in die Gestaltung der Webseite als Tester eingebunden wurden. Die zweite Figur, die durch das Angebot führt, ist die Elster Piet. Die animierten Tiere, wie auch die gesamte Ästhetik der Seite, beruhen auf den Illustrationen von Vanessa Riecke, die charmant an Kinderzeichnungen erinnern.

Ein Spiel erinnert an die Video-Spiele aus der Nintendo-Ära

Auf der Seite, die direkt über die Onlinepräsenz des Kunstpalastes erreichbar ist, gibt es neben Spielen wie einem Memory, einem Kunst-Quiz und einem Detektiv-Spiel auch ein Jump-and-Run-Spiel in Vintage-Machart. Das Computerspiel erinnert von der Aufmachung her an die guten alten Video-Spiele aus der Nintendo-Ära und spielt vor einer Kulisse des Kunstpalastes. Etwas befremdlich mag vielleicht die neckische Story mit einem Kunstdieb sein, der Bilder von der Wand stehlen muss und von Museumswächtern verfolgt wird.

Ergänzt wird das Angebot durch „familiengerecht“ aufgearbeitete Informationen und die Möglichkeit, die Angebote der Kunstvermittlung online zu buchen. Ziel der Webseite soll eben nicht nur die kunstaffine Unterhaltung zu Hause sein, sondern Familien mit Kindern in das Haus lotsen. So gibt es kleine Preise im Onlinespiel zu gewinnen, etwa Magnetschildchen mit dem Rhino-Maskotchen. Mithilfe der Ergo soll also die Seite zunehmend Kinder und Familien dazu bewegen, ganz real das Museum zu besuchen.

Ergänzt wird das Angebot durch weitere Projekte, so etwa ein Kunstwettbwerb für Grundschulen, die unter dem Namen „Die Kleine“ in Analogie zu „Die Große“ firmieren wird. Im Frühjahr 2020 sollen Schulklassen sich künstlerisch mit dem Thema „Meine Heimat Düsseldorf“ auseinandersetzen. Dies könne passend zum Lehrplan der Schulen mit den Unterthemen „Mein Lieblingsort“ und „Meine Stadt“ geschehen. Das Projekt wird von den Stadtwerken und der NRW-Bank unterstützt. Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Thomas Geisel übernommen.

Auch die Freunde des Kunstpalastes beteiligen sich an der Jugend-Offensive. Sie ermöglichen neben einer speziell für die Kinder- und Enkelkinder ausgerichteten Kinder-Vernissage für das Jahr 2020 freien Eintritt für alle Besucher unter 18 Jahren. Für die kommende Jahre suche man gerne einen Sponsor, der diese zusätzliche Öffnung finanziert.

Die Webseite ist ab jetzt erreichbar. Und soll zunehmend verbessert und erweitert werden.