Online-Performance Tänzer zeigen neues Projekt auch digital

Junge Tänzerinnen und Tänzer aus NRW präsentieren an zwei Abenden im Tanzhaus ihre neuen Projekte. Motto der Aufführungen ist „Now & Next“.

Auftritt junger Tänzer: Eine Szene aus der Produktion „Imminent Arrival“ mit Paula Pau und Igor Meneses.

Foto: Tanzhaus/Roberta Medina

(Red) Das Tanzhaus zeigt auf ihrer Plattform für künstlerischen Nachwuchs aus NRW regelmäßig erste eigene Arbeiten und Projekte junger Tanzschaffender aus der Region. Das Motto des nächsten Projekts lautet: „Now & Next“, online zu erleben ist es an diesem Freitag, 19. Februar, und Samstag, 20. Februar, jeweils ab 20 Uhr.

Yana Novotorova, Philine Herrlein, Diana Treder und Axel Pulgar präsentieren einen Ausschnitt aus ihrem performativen Forschungsprojekt „Recircling“. Vor dem Hintergrund der globalen Erschöpfung von Energieressourcen erforschen sie den Energiebegriff und konzentrieren sich auf eine tänzerisch-choreografische Auseinandersetzung mit den Prinzipien von sich selbst erneuernden Energien: Das einfachste Bewegungsprinzip, das erneuerbarer Energiegewinnung wie Wind- und Wasserkraft innewohnt, ist das Kreisen. Mit „Recircling“ suchen die Tänzerin und Choreografin Novotorova und der Musiker Pulgar auf der Bühne nach Wegen, dieses Prinzip im menschlichen Körper und in choreografischen Strukturen zu finden oder auf sie zu übertragen.

Die Tänzer Paula Pau und Igor Meneses, ursprünglich aus Malaysia und Brasilien, kommen in ihrem ersten Duett „Imminent Arrival“ zusammen, um die Aspekte der Beziehung zwischen der Spiritualität ihrer Familien und ihren eigenen, queeren Identitäten zu erforschen.

Dabei handeln sie aus, wie sich marginalisierte Körper zum Konzept des Glaubens verhalten. Sie zeigen einen Arbeitsstand, der zu einem Stück weiterentwickelt werden soll, in dem Bezüge von malaysisch-chinesischen Taoismus, brasilianisch-evangelischen Kirchenzeremonien, queerer Weiblichkeit und elektronischer Musik kollidieren.

Katharina Rerich dolmetscht regelmäßig Aufführungen am Tanzhaus in Düsseldorf und machte bereits Inszenierungen von Céline Bellut, Reut Shemesh und Kollektiv Zoo auch für gehörlose Besucher zugänglich. Die Kunstform Visual Vernacular hat ihren Ursprung in der gehörlosen Gemeinschaft und ist eine Form des visuellen Geschichtenerzählens ohne Gebärdensprache, aber mit einzigartigem Einsatz von Körper und Bewegung.

Visual Vernacular nutzt Mimik und Gestik und weckt damit auch unter Hörenden zunehmend Interesse. Rerich wird eine ihrer Visual-Vernacular-Videoarbeiten zeigen.