Öffnung der Musentempel
Auf der Suche nach den großen Damen.
Düsseldorf. Marion Ackermann, Jahrgang 1965, ist seit September 2009 künstlerische Leiterin. Sie muss nicht mehr alles einpacken wie ihr Vorgänger, wenn sie eine große Ausstellung plant, denn ihr stehen 11 000 Quadratmeter zur Verfügung. Sie hat drei Ziele: Neues Leben in die Musentempel zu bringen, mehr Werke von Frauen zu zeigen und ein multikulturelles Angebot an Werkstätten zu bieten.
Die Öffnung der Häuser hat oberste Priorität. Sie plant acht Werkstätten, darunter eine Videowerkstatt, für die die bekannte Fotokünstlerin Hilla Becher die Patenschaft übernommen hat. Ein Speziallabor soll sich der frühkindlichen Förderung widmen.
Die Übernahme der Schau „Move“ aus London/München ist ein Beispiel für den Wunsch, die Sparten Musik, Theater, Tanz, Kunst und Literatur zu verquicken. Nur so könne man Kinder aus allen sozialen Bereichen erreichen. Sie schätzt aber auch das Mixen. Die strenge Gliederung in die Postmoderne (K 21) und die Kunst der Moderne (K 20) ist aufgegeben. Stattdessen gibt es Dialoge zwischen den Epochen.
Sie liebt Events, und so ließ sie das Erdgeschoss zum Feiern umbauen. Es gibt Glassegel für das Tageslicht, Leuchtkästen im Eingang und eine großzügig aufgewertete Passage von der Akademie zur City. Das Haus wirkt nun einladend. Ihr Faible für „große Damen“ der Kunst zeigt sie mit dem Ankauf der Werke von Katharina Fritsch und Annette Messager. H.M. Drei Fotos: Archiv