Revival: Zwei Kabarett-Helden schuften wie Sisyphos

Legende Jochen Busse trifft im Kom(m)ödchen auf Urgestein Henning Venske.

Düsseldorf. Es kommt der Tag, an dem fragt sich der Kabarettist, was er mit seinem Wirken eigentlich auszurichten vermochte. Wofür sie gut gewesen sein sollen, die jahrelangen Schmähungen lieb gewonnener Feinbilder, all die steif gereckten Zeigefinger, die mit gefestigter Moral in die klaffenden Wunden des Staatsapparates gelegt wurden. Und wenn er dann zu keinem stichhaltigen Ergebnis kommt, dann muss er sich manches eben schön reden.

Dass er Bildungsdefizite aufweise, motzt er das Publikum an, dafür sei er entschuldigt. Schließlich habe er jahrelang bei RTL unter Vertrag gestanden. Geschadet hat ihm Carells Streichelzoo für ausrangierte Komikrecken nicht. Denn es gibt immer noch niemanden, der mit Geste, Ausdruck, selbst dem beiläufigen Verschlucken von Satzfragmenten seine Pointen sicherer setzt. Venskes Oberlippenbart-Empörung wirkt dagegen etwas eingerostet. Punktsieg für die Legende.