Theater Flin darf bleiben
Die Theaterchefs mussten ein halbes Jahr lang gegen eine starke Konkurrenz kämpfen.
Düsseldorf. Das schönste Adventsgeschenk haben sich Oliver Priebe und Philipp Kohlen-Priebe selbst gemacht. Die Leiter des Theater Flin haben so geschickt verhandelt, dass sie ihren Standort an der Ackerstraße144 nun doch nicht aufgeben müssen. Der Vermieter, eine Holding mit Sitz in Berlin, hat grünes Licht gegeben und den Mietvertrag jetzt verlängert. Priebe und Kohlen-Priebe dürfen bis 2014 bleiben.
Dabei hatte es im Sommer gar nicht gut fürs "Flin" ausgesehen. Der Mietvertrag lief aus, und die ersten zahlungskräftigen Konkurrenten standen bereits vor der Tür: Galeristen, Geschäftsleute und Handwerker, die in dem ehemaligen Gewerbe-Hinterhof Werkstatt und Ausstellungsräume unterbringen wollten. Zwischenzeitlich wollte angeblich ein Interessent den gesamten Gebäudekomplex kaufen und neu entwickeln.
Nie und nimmer hätten die Theaterleute da mithalten können. Zumal die Mieten im aufstrebenden Flingern zurzeit explodieren. "Das ist unglaublich", sagt Kohlen-Priebe. "Da werden auf einmal Pommesbuden in 24Stunden zu Palästen."
Also schauten sich die beiden vorsichtshalber schon mal im Stadtteil um. Mit Hilfe der Bezirksvertretung fanden sie schließlich drei mögliche Locations, die am Ende aber doch nicht infrage kamen: In den Schwanenhöfen an der Erkrather Straße entpuppten sich interessante Räume mit 15Euro pro Quadratmeter als zu teuer, ein Objekt am Höherweg war nur mit dem Auto zu erreichen, und in dem Karree Birken-/Ecke Ackerstraße, das Unternehmer und Kunstsammler Gil Bronner gehört, hätte der Zugverkehr der nahegelegenen Gleise die Aufführungen gestört.
"Wir können ja schlecht mit unserem Theater Flin in einen anderen Stadtteil ziehen", sagt Kohlen-Priebe. Warum er sich schließlich doch gegen alle Mitbewerber durchsetzte, erklärt er so: "Wir sind vielleicht der verlässlichste Partner. Unser Vermieter kennt uns schließlich seit Jahren." Und ist mit dem Theater anscheinend immer gut gefahren, denn auch den neuen Vertrag gab es am Ende ohne Mieterhöhung. Über die Miete jedoch schweigt sich Kohlen-Priebe aus. "Das ist unsere süßes Geheimnis."