Trovaci: Wie der Balkan am Rhein rockt und rollt
Das Düsseldorfer Quartett Trovaci präsentiert urbanen Rock’n’Roll aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Düsseldorf. Trovaci heißt wörtlich übersetzt "Vergifter" und ist ein jugoslawischer Slangbegriff für alle, die gern und ausgiebig flirten. Das können die vier Düsseldorfer Musiker bestimmt, doch hauptsächlich geht es ihnen um Musik.
Allerdings nicht, wie der Bandname vermuten lässt, um aufgepeppte Folklore mit einer Roma-Blaskapelle. "Wir beziehen uns in unseren Stücken auf die Neue Jugoslawische Welle, die Anfang der 80er die Musik bei uns bestimmt hat. Für uns war das damals sehr wichtig, weil wir uns so von der Schlager- und Volksmusikwelt unserer Eltern emanzipieren konnten," erklärt Frontmann Danko Rabrenovic, der als Sohn einer Kroatin und eines Serben Belgrad verlassen musste, um den Bürgerkriegswirren zu entgehen.
Gemeinsam mit Vlada Diuljan, einem Idol der "Yu New Wave", nehmen Trovaci 2004 ihr Debüt "Balkanplatte" auf und schaffen es schnell, sich eine Fangemeinde zu erspielen. "Ursprünglich war das Ganze als einmaliges Projekt geplant, um den Leuten hier zu zeigen, dass es auf dem Balkan auch eine urbane Rock’n’Roll-Szene gibt. Aber wir hatten soviel Spaß, dass wir uns entschlossen haben, eine zweite CD mit eigenen Liedern aufzunehmen", sagt Rabrenovic.
Gesungen werden die Lieder auf Deutsch, Serbisch und Kroatisch. Das Leben zwischen diesen Sprachen hat auch den Sänger geprägt: "Ich lebe seit 15 Jahren hier in Deutschland, das hat mich schon verändert. Aber meine Jugend habe ich Belgrad verbracht, da liegt mein kultureller Background."
Die Band Trovaci bestehen aus den Brüdern Danko und Boris Rabrenovic sowie Schlagzeuger Aleksander Gliisic und Bassist Atila Djember. Ihr erstes Konzert gaben sie 2003 bei der Funkhaus-Party, wo sie gemeinsam mit Wladimir Kaminer auftraten.
2004 Das Debut-Album erschien mit dem Titel "Balkanplatte". 2006 veröffentlichen Trovaci ihre WM-Single "Welcome to Deutschland".
2007 Im April kam nun das neue Album "Kuku Lele" heraus.