Fotografie Fotograf Victor van Keuren zeigt Landschaftsbilder in Düsseldorf
Düsseldorf · Der US-amerikanische Künstler fängt Wüsten, Dünen und Canyons mit der Drohne ein.
Seine Leidenschaft sind die Wüsten dieser Welt. Menschenleer. Jahrtausende alte Landschaften und Gesteins-Massive, die nicht selten an gewaltige Skulpturen erinnern. So ist Victor van Keuren mit seiner Kamera meist „on the road“. Rund um die Welt. Welche gewaltigen Naturschauspiele er vor die Linse bekam – dieses Mal im Colorado Plateau im Südwesten der Vereinigten Staaten und in der Altiplano-Wüste im Norden von Chile und Bolivien - zeigt der Fotokünstler jetzt in der Schau „Dos Desiertos“ in der Halle der Sparkassen-Filiale Bolker Straße/Ecke Schneider-Wibbel-Gasse.
Der Ort ist wie gemacht für Fotografie: Ein hoher, heller, durch Oberlichter mit Tageslicht durchfluteter Raum, weiße Wände, hellgrauer Marmorboden. In diesem Kubus kommen van Keurens Groß- und Mittelformate exzellent zur Geltung. Die Exponate auf Papier strahlen Ruhe und Meditation aus, zumal im Raum, in den man tagsüber vor der hektischen, geräuschintensiven Altbiermeile fliehen kann.
Der Ausstellungsraum in der Sparkasse wird voraussichtlich bald schließen
Katharina Grote von der Stadtsparkassen-Stiftung hat die Schau organisiert. Doch die Filiale wird voraussichtlich im Oktober 2019 geschlossen. Das bedeutet nicht nur eine Service-Einbuße für die zahlreichen Altstadt-Kunden, sondern auch für die Kunstszene: Ein Ausstellungsraum weniger, zumal für Künstler, die in Düsseldorf kaum noch eine Galerie finden.
Das gilt auch für den US-Amerikaner van Keuren, der seit Jahrzehnten als Fotograf um den Globus reist. Und zufällig am Rhein landete, durch seine heutige Lebensgefährtin Ulrike Arnold. Dank der international renommierten Erdmalerin, die zwischen Phoenix/Arizona und Düsseldorf pendelt und Großformate u.a. an Hollywood-Größen verkauft, entdeckte van Keuren die Rheinmetropole als Kunstplattform. Da auch Arnold häufig in Wüsten-Höhlen und auf Hochebenen Malprojekte durchführt, haben sich seelenverwandte Künstler getroffen und beflügeln sich gegenseitig.
Victor van Keuren fängt die Landschaften dieser Welt mit der Drohne ein
Die ausgestellten (bei Nachfrage zum Verkauf angebotenen) Arbeiten führen zunächst im Großformat in bizarre Steinwelten. „Merriam Crater“ entstand im Colorado Plateau, westlich der Rocky Mountains. Man schaut direkt in das Loch des Kraters mitten in der Wüste. Begrenzt wird der Krater durch wattige Wolkenbilder. Auf diesem Bild gelingt es dem Amerikaner, die bizarren geologischen Formationen einzufangen. Und zwar aus der Vogelperspektive. Wie sie entstehen? Van Keuren steuert eine Drohne und lässt sie über Canyons, Felsengebirge und staubtrockene Ebenen fliegen. „Drohnen sind billiger als Helikopter,“ schmunzelt der Fotograf, der, wie in den USA üblich, einen Drohnen-Führerschein besitzt.
Auf seinen feinkörnigen Wüsten-Impressionen setzt van Keuren durch seine Bildkomposition zahlreiche Assoziationen frei. So auf dem kleineren Format der „Atacama Wüste“ (entlang der Pazifik-Küste zwischen Peru und Chile): Archaische Steinblöcke deuten auf die Mauern einer verfallene Ritterburg aus dem Mittelalter. Indes liegen beim „Bisti de na Zin Monument“ in New Mexico abgeschliffene, rundliche Steinkörper herum – und erinnern an uralte Schildkröten.
Info: Ausstellung „Dos Desiertos“, täglich zu üblichen Sparkassen-Öffnungszeiten. Infos: Tel. 878 1395. Preise von 750 Euro bis 1105 Euro.