Kunst in Düsseldorf Künstlerin möchte Menschen Augen öffnen

In ihren Werken thematisiert Angelika J. Trojnarski die Waldbrände auf Mallorca. Gefördert wurde ihre Reise vom Land.

Angelika J. Troj­narski zeigt verbrannte Äste von Mallorca.

Foto: privat

Den ersten Teil des Projekts „Slow Travel“ konnte Angelika J. Troj­narski nicht erfüllen: „Ursprünglich wollte ich die 26 Stunden dauernde Reise nach Mallorca mit Bahn und Fähre antreten.“ Doch die Pandemie durchkreuzte diese Pläne und so flog die Künstlerin nach Palma. „Das entspricht eigentlich nicht dem Plan, über dem ‚Kunstprojekt für mehr ökologische Sensibilität‘ steht und der vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert wird“, sagt Trojnarski, die an der Kunstakademie bei Jörg Immendorff und Markus Lüpertz studierte und das Studium als Meisterschülerin von Andreas Gursky abschloss.

Doch die Gelegenheit, das Stipendium zu nutzen, wollte sich Trojnarski nicht entgehen lassen. Sie wählte für den vierwöchigen Aufenthalt die schnelle Anreise, freute sich über eine fast touristenfreie Insel und fuhr mit dem einem Leihwagen von Andratx aus mehrfach in den Norden der Insel: „Ich hatte mich vorher erkundigt, wo die Brände, deren Auswirkungen mich interessierten, besonders schlimm waren.“ Vom Wohnatelier in Andratx aus recherchierte die Künstlerin: 2335 Hektar ist das Gebiet im Tramuntana-Bergwald groß, wo 80 Jahre alte Bäume verbrannten. „Das Ökosystem ist nicht in Ordnung – und das alles, weil jemand 2013 seine glühende Grill-Asche ausgekippt hat“. Die extreme Trockenheit im Gebirge verstärkte bisher größten Waldbrand auf der Insel noch.

Trojnarski hat einige verkohlte Holzteile in ihren Kunstobjekten verarbeitet. „Ich habe auch Brandflecken und Ruß eingebaut und kleine Äste mit nach Düsseldorf genommen.“ Sie hofft, dass diese als Mahnung dienen. Denn das Thema beschäftigt sie schon lange: „Meine Kunst thematisiert die faszinierenden Seiten der Natur, ihre beeindruckende Kraft und ihre Erhabenheit – sie weist gleichzeitig auf die Bedrohung durch den dramatischen Klimawandel hin.“ Es ist ihr deshalb ein Anliegen, durch ihre Kunstprojekte zu mehr ökologischem Bewusstsein zu animieren.