Langlauf-Weltcup: Jubiläum fürs Wintermärchen
Anfang Dezember steigt schon zum zehnten Mal der Langlauf-Weltcup am Rhein. Ausgerechnet am gleichen Tag braust Sebastian Vettel durch die Arena.
Düsseldorf. Ein echtes Düsseldorf-Wochenende mit viel Remmidemmi steht am 3. und 4. Dezember an. Es gibt zwei ungewöhnliche Sportevents und den Einkaufstrubel am zweiten Adventssamstag.
Um die 200 000 Besucher werden allein zur zehnten Auflage des Ski-Langlauf-Weltcups an der Rheinuferpromenade erwartet. Und in der Arena steigt das „Race of Champions“ mit dem alten und neuen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und Michael Schumacher.
Wintersportler mitten in der Stadt, Rennfahrer im Stadion — was andernorts für einen schlechten Witz gehalten würde, ist in Düsseldorf längst fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders. „Ich habe es selbst anfangs etwas verrückt gefunden, aber inzwischen kann man den Machern hier nur gratulieren“, sagt Sportdezernent Burkhard Hintzsche.
Das „Düsseldorfer Wintermärchen“ wurde im Grunde 2001 geboren, als der damalige Oberbürgermeister Erwin, Langlauf-Legende Jochen Behle und August Pollen, der Organisator des Weltcups von der Neusser Skihalle (welche die 3000 Kubikmeter Kunstschnee anliefert) eines Abends zusammen hockten und zum Spaß Ideen produzierten, wie man ein spektakuläres Ski-Event in Düsseldorf machen könnte.
Pollen: „Irgendwann haben wir Ernst gemacht. Zunächst sollte das Rennen rund um die Kö gehen — aber die ließ sich nicht drei Wochen blockieren.“ Also sprinteten die besten Langläufer der Welt ab 2002 rund um den Schloßturm.
Dabei ging es im ersten Jahr wahrlich nicht reibungslos los: Wegen eines Sturms mussten alle Rennen am zweiten Tag abgesagt werden. Bis einschließlich 2007 stieg der rheinische Weltcup stets im Oktober, einmal bei milden 24 Grad.
Langläufer und Auto-Rennfahrer sollen sich Anfang Dezember keine Konkurrenz machen: „Beides verträgt sich miteinander, zumal es zeitlich praktisch keine Überschneidungen gibt“, sagt Christina Begale, Chefin der Düsseldorfer Sportagentur.
Die Boliden in der Arena heulen am Samstag von 19 bis 22 Uhr, am Sonntag von 14 bis 17 Uhr auf. Die Finalläufe beim Ski-Weltcup finden jeweils um 13 Uhr statt. Und so können die Langläufer später live beim Autorennen zuschauen — denn sie wohnen alle im Arena-Hotel.