Akrobatik: Eine spektakuläre Show

Publikum feiert Mitwirkende der fünften Gymmotion mit stehenden Ovationen.

Düsseldorf. Große Augen, gerötete Wangen und ein bezauberndes Lächeln - Helena, Grissi, Joanne und Luise war die Begeisterung anzusehen. Wenn es nach den 13-jährigen Turnküken aus Chemnitz gegangen wäre, hätten die Teilnehmer der "Gymmotion 2009" ruhig noch die eine oder andere Ehrenrunde mehr machen können. Mit stehenden Ovationen hatten die über 3000 Zuschauer in der Philipshalle die Mitwirkenden der Turn- und Akrobatikshow gefeiert. Und die vier Kunstturnerinnen des Tus Chemnitz-Altendorf konnten nicht nur zum Gelingen des Abends maßgeblich beigetragen. Die jungen Damen hatten mit ihrer Bodenkür und später am Stufenbarren vor allem auch die jungen Zuschauer immer wieder zu einem staunenden "Ah" und "Oh" animiert, weil ihre Turn-Elemente so spektakulär waren.

"Das macht viel mehr Spaß als Üben oder ein Wettkampf", sagte Helena, die mit ihren Freundinnen zweimal am Tag trainieren muss, um eine solche Präzision und Athletik zu zeigen. "Leider sind wir nur einmal dabei. Das war eine tolle Sache", erklärte Joanne. Denn durch das am Samstag gleichzeitig stattfindende Bundesliga-Finale im Turnen, hatten die "großen Mädchen" aus dem Nationalteam ihren jungen Kolleginnen den Vortritt gelassen. Der Show tat dies absolut keinen Abbruch. Besonders beeindruckt hatte die vier Mädchen der Auftritt der russischen Akrobatik-Nationalmannschaft, die ihre "Kraftakte" mit einer derartigen Leichtigkeit zeigte, dass dem Publikum bei einigen Kunststücken fast der Atem stockte.

Der Höhepunkt für die meisten Zuschauer in einem reichhaltigen und auch über fast drei Stunden nie langweiligen Programm war die Rhönrad-Vorführung des Duos "Twilight". Was die sechzehnfachen Weltmeister Achus Emeis und Robert Maaser vor der Pause zeigten, war schon eindrucksvoll. Ihre zweite Nummer mit jeweils einem einzelnen Ring war einmalig und faszinierend.

Die Show, die diesmal unter dem Motto "Time" stand, bot eine Phantasiereise der Gegensätze. "Ritter trifft Astronaut - das Spiel meiner Kinder hat mich dazu inspiriert", sagte Regisseur Harry Stephan, der die Show bereits im siebten Jahr inszeniert und besonders gerne nach Düsseldorf kommt. "Es hat ein wenig gedauert, bis der Funke übersprang, aber dann brannte das Feuer der Begeisterung in der Philipshalle lichterloh."

Damit hat der Regisseur den Nagel auf den Kopf getroffen, obwohl die Show im vergangenen Jahr ein höheres Tempo und noch mehr sportliche Höchstleistungen zu bieten hatte. Den vier Turnerinnen aus Chemnitz war das egal. Sie werden noch lange an ihren Auftritt in Düsseldorf denken.