American Football: Panther — neuer Coach, neues Glück?

Am Samstag feiert der „Neue“, Kirk Heidelberg, Liga-Premiere gegen Köln.

Foto: Lange

Düsseldorf. Alle Jahre wieder ein neuer Trainer — das gilt bei den Düsseldorf Panther nun zum dritten Mal in Folge. Entsprechend ungewiss ist wieder einmal die sportliche Ausgangssituation vor dem Saisonstart in der ersten deutschen Footballiga am Samstag mit dem Duell gegen die Cologne Falcons (17 Uhr, Karl-Hohmann-Str.).

Kirk Heidelberg hat seit Anfang des Jahres das Regiment übernommen, obwohl der Football-Erstligist sportlich zuletzt durchaus in seinen Verhältnissen gespielt hatte. Um den Klassenerhalt war nicht wirklich gezittert worden. Trotzdem trennte sich der Klub Ende November „im beiderseitigen Einvernehmen“ von Trainer Clifford Madison.

Es folgte der dritte Trainerwechsel innerhalb von drei Jahren: Nach Martin Hanselmann, der vor allem aus finanziellen Gründen nicht mehr zu halten war, hatte James Jenkins 2012 die Panther als Sportdirektor und Trainer in Personalunion übernommen. Allerdings fehlten ihm in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Trainerkollegen an seiner Seite — nach einer Saison war er ausgebrannt und verließ die Panther.

Nach ihm kam Clifford Madison, stabilisierte nach schwachem Saisonstart mit sieben Niederlagen in Folge zum Schluss die Mannschaft merklich. Doch insgesamt war den Verantwortlichen der siebte Platz in der GFL Nord offenbar doch zu wenig, auch soll der nötige Rückhalt in der Mannschaft gefehlt haben.

Nachfolger Kirk Heidelberg will nun vor allem einen kontinuierlichen Aufbau fördern: „Wir denken von Spiel zu Spiel. Ein Schritt nach dem anderen.“ Nach der ersten Begegnung werde man eine bessere Aussage treffen können, „wo wir landen“.

Das wichtigste Ziel für dieses Jahr sei es, eine Mannschaft zu formen, auf der für die Saison 2015 aufgebaut werden kann. Entsprechend verließen einige Akteure das Team, darunter auch der deutsche Spielmacher Robert Demers, den es erneut nach Köln zog.

Insgesamt stießen 14 neue Panther dazu. Vier davon vom Niederrheinrivalen Mönchengladbach Wolfpack. Vor allem auf Bildung einer neuen Offensive legte Heidelberg bisher Wert, die von Manuel Engelmann angeführt werden soll.

Neuland für den Trainer, der noch nie mit einem deutschen Quarterback in eine Saison gegangen ist: „Manuel ist ein Riesentalent. Er hat einen unglaublichen Arm, aber es fehlt ihm an Beständigkeit.“ Vor allem aber machte sich der Cheftrainer Sorgen für den Fall, dass Manuel ausfallen sollte und verpflichtete Tony Moore als Trainer für die Passempfänger und Ersatzspielmacher.

Und damit das Projekt „deutscher Quarterback“ funktioniert, wurden gleich drei neue Linienspieler verpflichtet, um Engelmann entsprechenden Schutz zu gewährleisten. Neben den bewährten Ballträgern kam der Belgier Matthieu de Hoffmann neu hinzu, ebenso wie Dontrel Chance vom „Dupage collefe College“ — vergangene Saison erlief er 759 Yards in neun Spielen und erzielte vier Touchdowns auf dem Junior College.

Der Star ist und bleibt aber der Trainer, den die Panther selbst als „Glücksfall“ bezeichnen. Hauptberuflich ist Heidelberg für einen großen US-amerikanischen Teilelieferanten tätig — und weil dieser im Jahr 2014 mit einem japanischen Investor eine Niederlassung in Düsseldorf eröffnen wird, kam er zu den Panthern. „Ich hatte immer schon Respekt vor dem Panther-Programm, und es steckt unglaublich viel Potenzial in diesen Teams.“

Die Panther seien schon auf einen guten Weg, die Kommunikation zwischen den Abteilungen zu verbessern. „Im Moment liegt meine ganze Aufmerksamkeit aber bei der ersten Mannschaft. Wir wollen ein Umfeld, das attraktiv für Spieler ist und sie technisch besser macht.“ Der erfolgsgewöhnte Trainer und die Verantwortlichen müssen wohl viel Geduld mitbringen, um das neue Projekt nicht früh scheitern zu lassen.