Hockey: Showdown für die DHC-Damen am Seestern
DHC-Damen fiebern entscheidendem Spiel um den Aufstieg in die Bundesliga entgegen.
Düsseldorf. Nico Sussenburger kannte kein Pardon. Seine Spielerinnen nahm der Trainer von Hockey-Zweitligist DHC die vergangenen Wochen hart ran. Schwitzen für den Aufstieg in die erste Liga, hieß es. In bis zu sechs Einheiten wöchentlich. „Ausreden vorab gibt es bei mir nicht“, sagte der Trainer resolut mit Blick auf das spannende Aufstiegsrennen.
Vor dem Spitzenspiel zum Auftakt der Rückrunde sind die DHC-Spielerinnen körperlich also in bester Verfassung. Und auch spielerisch stimmt die Form, stellt Sussenburger klar. Der DHC ist bereit für das Kräftemessen mit Tabellenführer Uhlenhorst Mülheim (Samstag, 14:30 Uhr, Am Seestern). Als punktgleicher Zweiter empfängt der DHC den Ersten. „Der Sieger dieses Spiels wird ziemlich sicher den Aufstieg einplanen können“, sagte Sussenburger, der damit die immense Bedeutung dieser Begegnung unterstrich.
Dass der Sieger beste Karten auf den Sprung in Liga eins hat, scheint klar. Denn keine andere Mannschaft in der 2. Liga verfügt über einen so starken Kader wie Mülheim oder der DHC. Beide Teams würden im Oberhaus wohl problemlos die Klasse halten. Mülheim scheiterte in den vergangenen zwei Spielzeiten allerdings jeweils knapp im Aufstiegsrennen: „Deswegen liegt der Druck eindeutig nicht bei uns“, meinte Sussenburger.
Der Trainer gönnte seinen jungen Schützlingen tatsächlich auch einmal eine Auszeit. So nahmen die DHC-Damen dankend eine Einladung des Hauptsponsors in die Firmenzentrale nach Cuxhaven an. Dort gab es neben einer Besichtigung der Produktionsstätten auch Zeit für einen ausgedehnten Wattspaziergang. „Da haben wir den Schläger ruhen lassen. Das fiel eindeutig unter die Kategorie Teambuildung“, erklärte Sussenburger.
Groß verändert hat sich sein Kader nicht über die Winterpause. Die Talente Tessa Schubert und Annika Sprink gewöhnten sich bereits in der Hallensaison an die neue Mannschaft. In Selin Oruz kam nun also nur eine junge Spielerin wirklich neu dazu. „Wir haben einen sehr großen Kader mit 24 starken Spielerinnen“, sagte der Trainer. „Der Umbruch ist geglückt. In den vergangenen zwei Jahren sind wir jünger geworden und haben uns breit aufgestellt.“ In Marc Spieker kam auch ein neuer Co-Trainer dazu.
Durch die Fertigstellung der Clubanlage bietet der DHC in Sussenburgers Augen ein attraktives Gesamtpaket für die vielen jungen Spielerinnen. Sollte es in dieser Saison also nicht zum Aufstieg reichen, drohen in den Augen des Trainers keine Abgänge von Talenten mit Perspektive.
Davon haben die Oberkasseler viele in ihren Reihen. „Manchmal spielen wir dadurch noch zu sehr Jugendhockey“, stellte Sussenburger mahnend fest. Dass seine Mannschaft aber das Zeug zum Aufstieg hat, davon ist der Trainer überzeugt. Unter der Woche demonstrierte der DHC im Test gegen Rot-Weiß Köln seine Stärke. Bei der knappen Niederlage gegen den Meisterschaftskandidaten aus Liga eins war der DHC immerhin auf Augenhöhe.
Sussenburger und seine Rasselbande gehen zuversichtlich in das Topspiel gegen Mülheim. „Für mich spricht überhaupt nichts gegen ein richtig gutes Spiel meiner Mannschaft. Und sollte uns das gelingen, dann werden wir auch gewinnen.“ Dann hätten sich die Mühen der kräftezehrenden Vorbereitung allemal gelohnt.