Balingen kommt mit „Schaum vor dem Mund“
Der Bundesliga-Absteiger wollte gleich wieder hoch, doch nun kriselt er. Können die Vikings das nutzen?
Timing ist alles. Auch abseits des Spielfeldes. Insofern sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Spieltag in der 2. Handball-Bundesliga alles andere als ideal für die Rhein Vikings. Hätte die HBW Balingen-Weilstetten bereits am vergangenen Samstag im Castello gastiert, die Chancen, sie zu schlagen, wären deutlich größer gewesen. Da fehlte ihnen ihr wichtigster Spieler. Und da war ihre Laune noch nicht so schlecht wie jetzt.
Verantwortlich dafür ist das 33:37 gegen Eintracht Hagen. Folglich werden die Balinger bei ihrem morgigen (19 Uhr) Gastspiel in Düsseldorf „Schaum vor dem Mund“ haben, ist sich Vikings-Trainer Ceven Klatt sicher. Zudem wird Martin Strobel wieder dabei sein. Der 135-fache Nationalspieler und Europameister von 2016 zieht auf der Mittelposition der Baden-Württemberger die Fäden.
Nun haben die Balinger noch weiteres Toppersonal, in Torhüter Tomas Mrkva (Tschechien) und Kreisläufer Tobias Wagner (Österreich) gar zwei, die kürzlich bei der EM waren. „Balingen ist auf jeder Position besser besetzt als wir“, sagt Klatt — und ist nicht der Einzige, der sich wundert, wie der Bundesliga-Absteiger fünf Mal in Folge verlieren und auf Rang zehn abstürzen konnte. Eigentlich sollte es ja gleich wieder hochgehen. Auch der Etat soll sich im Vergleich zum Abstiegsjahr kaum verändert haben und um die 2,5 Millionen Euro betragen. Also sagt Klatt: „Von der individuellen Klasse her ist das mit dem Tabellenführer Bergischen HC der beste Kader der Liga.“
Angst hat der Trainer dennoch nicht. Die vergangenen Wochen hätten bewiesen, dass Balingen schlagbar ist. Dafür muss aber alles passen. Nicht wie vor Wochenfrist, als der eigene Start ins neue Handball-Jahr mit dem Remis beim Schlusslicht in Konstanz daneben ging. Weil die Vikings als Zwölfter und mit sechs Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone aber trotzdem im Soll sind, bleibt Klatt gelassen. Auch wenn seine lange verletzten Routiniers Daniel Pankofer und Alexander Oelze nicht wieder bei 100 Prozent sind. Dass das Timing an diesem Wochenende eben nicht passt, wissen sie bei den Vikings.