Boll legt den Schalter um
Nach WM-Bronze kämpft die Nummer 1 der Borussia nun im ersten Finale um den nationalen Titel.
Düsseldorf. Natürlich genoss Borussias Timo Boll nach dem Gewinn von WM-Bronze „eine gewisse Zufriedenheit“ in den vergangenen Tagen. Kein Wunder, war doch sein Traum in Erfüllung gegangen, erstmals seit Eberhard Schöler (Silber/1969) wieder eine Einzelmedaille für Deutschland bei einer Tischtennis-WM zu gewinnen. „Ich spüre eine große innere Leichtigkeit und merke, dass ein ganz großer Druck von mir abgefallen ist“, sagte Boll.
Am Freitag geht es bereits weiter: Die Borussia tritt zum Final-Hinspiel bei den TTF Ochsenhausen an, und der Gegner hat für den Titelverteidiger einen würdigen Rahmen geschaffen: In der modernen Stuttgarter Arena, wo 2009 die Europameisterschaft stattfand und die Borussia bereits vor knapp fünf Monaten den Pokal gewann, hoffen die Schwaben auf bis zu 4000 Zuschauer.
„Es herrscht lebhaftes Interesse an dem Finale, die Spannung und Vorfreude in Stuttgart sind spürbar“, sagte Ochsenhausens Präsident Rainer Ihle, der dabei beinahe die Betrachtung des sportlichen Duells vergessen könnte. Wobei diese vor allem auf Düsseldorfer Seite interessant ist: Zum einen muss Boll es schaffen, den Schalter von Zufriedenheit auf Erfolgshunger umzulegen. Zum anderen schleppte Christian Süß nach dem doppelten Erstrunden-Aus in Rotterdam genau das Gegenteil von Zufriedenheit im Rucksack mit sich herum.“
Süß hatte sich ein paar Tage Auszeit gegönnt, wird nun gegen Ochsenhausen wie Patrick Baum und vielleicht Janos Jakab wieder gefordert sein. Weil alle aber ebenso wie Boll stets auch Leistungen auf den Punkt abrufen können, macht sich Borussias Manager Andreas Preuß wenig Sorgen: „Christian hat in den Wochen vor der WM stark gespielt, er hat die wichtigen Spiele gewonnen. Ich glaube, dass er mental stark genug ist.“