Borussia strampelt sich mit Arbeitssieg frei
Erleichterung beim Rekordmeister. Patrick Baum gewinnt diesmal beide Einzel.
Düsseldorf. Genau darauf hatten die Borussia-Verantwortlichen und —Fans gewartet: Patrick Baum nahm am Sonntag Nachmittag endlich wieder die Rolle als Spitzenspieler an und füllte sie auch aus. Seine zwei (glatten) Siege waren die Basis für das 3:1 gegen Bundesliga-Aufsteiger PSV Mühlhausen. „Das war ein Arbeitssieg gegen einen sich tapfer wehrenden Gegner, und für uns war es wichtig, endlich wieder einmal gewonnen zu haben“, sagte Manager Andreas Preuß.
Die Erleichterung war im Tischtenniszentrum allenthalben spürbar, denn die Borussia hatte nach drei sieglosen Pflichtspielen damit endlich wieder ein Erfolgserlebnis gefeiert. Baum zeigte eine hochkonzentrierte und starke Leistung gegen Lars Hielscher und brachte sein Team schnell mit 1:0 in Front. „Beide kennen sich gut, von daher war es nicht einfach. Doch er war willensstark und hat Lars nie ins Spiel kommen lassen“, sagte Trainer Danny Heister. Kamal Achanta holte gegen Mattis Burgis nach 2:0-Satzführung erst im fünften Durchgang den Sieg, ehe Ricardo Walther gegen Bohumil Vozicky seinerseits eine 2:0-Führung verspielte „Er hat zwei Sätze lang gut gespielt. Danach hat er seine Linie verloren und das Spiel nicht mehr in den Griff bekommen“, sagte Heister.
Letztlich brachte der statt Boll als Spitzenspieler eingesetzte Baum die Entscheidung, lieferte sich mit Spitzenspieler Burgis ein intensives Duell, das der Weltranglisten-21. am Ende gewann. „Vor allem für Patti war das heute befreiend, er hat unsere Mannschaft heute zum Sieg geführt. Ich hoffe, dass die Kurve nicht nur bei ihm, sondern insgesamt wieder nach oben zeigt“, sagte Manager Preuß.
Am vergangenen Freitag hatte die Borussia das zweite Champions-League-Gruppenspiel beim französischen Meister Chartres ASTT mit 0:3 verloren — trotz des Einsatzes des zwar wieder genesenen, aber mit Trainingsrückstand eingestiegenen Timo Boll. Kamal Achanta (gegen den Weltranglisten-17. Gao Ning) und Patrick Baum (gegen den Doppel-Europameister von 2012, Robert Gardos) konnten ebenfalls nicht einmal für den Ehrenpunkt sorgen. „Das lag heute alles sehr nah beieinander“, sagte Manager Andreas Preuß, „aber jetzt wird es für uns ganz schwer, das Viertelfinale zu erreichen.“ An der Einstellung, die Preuß am Sonntag zuvor noch so hart kritisiert hatte, habe es nicht gelegen: „Diesmal haben alle gekämpft und ihr Maximum gegeben. Da will ich niemandem einen Vorwurf machen. Das aber führt zu der bitteren Erkenntnis, dass wir im Moment einfach nicht gut sind. Die wichtigen Spiele kommen leider zu früh in dieser Saison.“