Borussia hofft auf Timo Boll
Am zweiten Champions League-Spieltag steht Düsseldorf schon unter Zugzwang.
Düsseldorf. Borussia-Manager Andreas Preuß hatte nach dem enttäuschenden 1:3 beim Bundesliga-Aufsteiger TTC Hagen ein regelrechtes Donnerwetter losgelassen und Trainer Danny Heister hatte vor dem wichtigen Champions League-Spiel in Frankreich bei Chartres ASTT (Freitag, 19 Uhr, Complex Sportif Rosskopf) nachgelegt: Mit ein wenig Abstand zum Spiel nahm der einstige Tischtennis-Profi am Dienstag die Borussia-Akteure in Einzelgesprächen ins Gebet und ist sicher, „dass sie ihre Lektion gelernt haben. Alle sind sich darüber im Klaren, dass wir mehr Leistung brauchen. Und alle haben versprochen, in Chartres ihr Bestes zu geben“.
Das wird auch dringend von Nöten sein, denn die Begegnung beim Vorjahresfinalisten weckt böse Erinnerungen: Die Borussia war dort vergangene Saison als Favorit im Halbfinale gescheitert. Nun steckt man gerade in einer „ungünstigen“ Saisonphase, heißt es bei den Verantwortlichen nach zwei Niederlagen aus den ersten drei Pflichtspielen in Bundesliga und Champions League.
Manager Preuß fordert daher, keine Angst vor dem „Hexenkessel“ zu haben. „Es macht ja auch keinen Sinn, wenn wir die Hosen schon vor dem Spiel in Frankreich gestrichen voll haben“, sagt Preuß auch aus eigener Erfahrung. „Ich habe das Gefühl, dass wir am Freitag mit einer ‘Jetzt erst recht’-Haltung an den Tisch gehen.“
Helfen könnte dabei womöglich Spitzenspieler Timo Boll, der nach seinen Schulterproblemen am Dienstag die erste Trainingseinheit und am Mittwoch einen Belastungstest absolvierte. Erst kurz vor dem Abflug nach Paris, wird Boll mit Preuß und Heister über seinen Einsatz am Freitag entscheiden.
Der 32-Jährige hatte sich beim Saisonauftakt eine Zerrung an der linken Schulter zugezogen, die sich als hartnäckiger erwies, als zunächst angenommen. Ein fitter Timo Boll ist auch deshalb von Nöten, weil Chartres mit einer unverändert, vom Weltranglisten-17. Gao Ning angeführten, starken Mannschaft antritt. Der Österreicher Robert Gardos und Pär Gerell aus Schweden komplettieren das Trio, das nach dem Sieg über die Borussia, im Finale erst gegen den russischen Vertreter aus Orenburg mit dem deutschen Olympia-Dritten Dimitrij Ovtcharov knapp unterlegen war.
„Die Spielbedingungen in der kleinen Halle in Chartres mit unglaublich hoher Luftfeuchtigkeit sind wirklich eine Herausforderung“, sagt Preuß. „Aber das gilt nun einmal für beide Mannschaften und darf und wird keine Ausrede sein.“ Die Begegnung in Chartres ist gleichzeitig der Auftakt zu einem Doppelspieltag am Wochenende, der sonntags mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Mühlhausen im Tischtenniszentrum am Staufenplatz (15 Uhr) endet.