Tischtennis Borussias kleiner Hoffnungs-Funken
Im Final-Rückspiel der Champions League müssen Timo Boll & Co. in Orenburg nicht nur ein 0:3, sondern zudem ein Satzverhältnis von 3:9 aufholen.
Düsseldorf. Angesichts der 0:3-Hinspielniederlage im Finale der Tischtennis-Champions-League ist für Borussia Düsseldorf eigentlich nichts mehr zu holen. Doch der deutsche Pokalsieger und Bundesliga-Finalist stieg dann doch nicht so ganz ohne einen Funken Hoffnung in das Flugzeug nach Russland. Fakel Orenburg muss am Freitag (14 Uhr) aufgrund des 9:3-Satzverhältnisses zwar nur vier Durchgänge gewinnen, aber Trainer Danny Heister denkt nicht daran, diese Dienstreise in eine bessere Trainingseinheit zu verwandeln: „Wenn wir uns noch ein bisschen steigern und in den richtigen Momenten ein wenig Glück haben — wer weiß, was dann möglich ist. Die Jungs werden um jeden Ball kämpfen, um das Unmögliche noch möglich zu machen.“
Der Traum von ersten „Triple“ seit 2011 ist seit dem vergangenen Sonntag im Grunde ausgeträumt. Zu stark war der Favorit aus Russland, auch wenn Timo Boll und Kristian Karlsson in ihren Einzeln gegen Dimitrij Ovtcharov und Wladimir Samsonov freilich alles andere als chancenlos waren. „Ich habe ja schon am Sonntag gesagt, dass unsere Chance bei einem Prozent liegt“, sagt Manager Andreas Preuß. „Aber Jammern hilft jetzt nicht. Wir versuchen einfach, das Spiel zu gewinnen und werden sehen, welche Chance sich ergibt.“
Anders als die Borussia hat Orenburg auf dem Weg ins Champions-League-Finale weniger schwere Spiele zu absolvieren gehabt. National ist die Konkurrenz in Russland insgesamt deutlich schwächer einzuschätzen als die der Düsseldorfer in der Bundesliga. In der Königsklasse hatten Boll & Co. es mit Ochsenhausen und Pontoise weitaus weniger leicht als Orenburg mit Eslövs und Saarbrücken. Eine Ausrede für die verpassten Chancen war dies indes für niemanden aufseiten des Außenseiters, wenngleich der Favorit möglicherweise etwas ausgeruhter war.
„Im Sport ist alles möglich“, warnt Dimitrij Ovtcharov trotz der für sein Team exzellenten Ausgangsposition vor dem Rückspiel. Der 28 Jahre alte deutsche Nationalspieler in Diensten Orenburgs lieferte sich im Hinspiel mit Boll ein heißes Duell auf allerhöchstem Niveau, verhielt sich im dritten Satz bei einer strittigen Situation nach einem Aufschlagfehler allerdings nicht ganz im Rahmen des „Fair Play“-Gedanken. „Die Situation fand ich ein bisschen schade. Es war ein wichtiger Ball“, sagt Preuß.