Tischtennis-Bundesliga Borussias Neue zeigen Klasse

Karlsson, Källberg und Fegerl gewinnen beim 3:0 gegen Werder Bremen ihre Einzel allesamt souverän.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Werder Bremen war 2013 der letzte Deutsche Tischtennis-Meister der nicht Borussia Düsseldorf hieß. In dieser noch jungen Bundesliga-Saison präsentiert sich das Team von der Weser bislang so ein bisschen wie die sprichwörtliche Wundertüte. In den ersten beiden Begegnungen gab es zwei Niederlagen gegen Fulda und Ochsenhausen, im Pokal setzte sich die Mannschaft um Nationalspieler Bastian Steger dafür gegen Ochsenhausen durch. Am Sonntag gab es für die Bremer beim Serienmeister in Düsseldorf wieder nichts zu holen. Die Borussia gewann mit 3:0 und fuhr damit den zweiten Sieg im dritten Spiel ein.

Vor rund 700 Zuschauern im Tischtennis-Zentrum, darunter Fußball-Profi Sebastian Rode von Bundesligist Borussia Dortmund, ließ die andere Borussia auch ohne Timo Boll und Kamal Achanta nichts anbrennen. Während der Inder in seiner Heimat weilt, wurde Boll noch geschont, obwohl er nach seiner Nackenverletzung inzwischen wieder mit der Mannschaft trainiert. Doch die Neuen im Team des Titelverteidigers scheinen sich immer besser einzufinden. Neben Kristian Karlsson, der bereits in den vergangenen Wochen formstark war, überzeugten auch Anton Källberg und Stefan Fegerl, der in der Vorwoche gegen Grenzau eine unglückliche Figur abgab.

Karlsson startete im ersten Einzel des Tages gegen Steger furios. Der Schwede zeigte variables Tischtennis und diktierte mit seinen schnellen Topspin-Schlägen das Match nach Belieben. Steger, der früher selbst in Düsseldorf spielte, fand in den ersten beiden Durchgängen nur selten ein Mittel, um Karlsson vor Probleme zu stellen. Mit zunehmender Spieldauer fand Steger besser in die Partie, aber Borussias Neuzugang aus Pontoise gestattete seinem Gegner nur den Gewinn des dritten Satzes, ehe er das Tempo wieder anzog. Auch Källberg überzeugte bei seinem Auftritt gegen den Rumänen Constantin Cioti. Immer wieder gelang es dem 19-Jährigen nach starken Aufschlägen mit seiner Vorhand zu punkten. Im vierten Satz wehrte der Junioren-Europameister gar vier Satzbälle ab, ehe er Cioti endgültig entzauberte. Mit einer 2:0-Führung stieg Stefan Fegerl in die Box. Der Österreicher, der seine bisherigen beiden Einzel verloren hatte, zeigte gegen Kirill Skachkov seine beste Leistung im Trikot der Düsseldorfer war nach seinem Dreisatzerfolg sichtlich erleichtert.

„Ich war sehr angespannt, nicht nur heute, sondern die ganze Woche über. Jetzt bin ich sehr froh, dass es endlich geklappt hat“, sagte Fegerl unmittelbar nach dem Sieg. „Es war schon ein gewisser Druck vorhanden nach den Niederlagen. Ich habe aber einfach weiter gearbeitet“, gab der 28-Jährige zu. Nach dem anstehenden World Cup dürfte nun auch Fegerl mit erhöhtem Selbstvertrauen in die Champions League starten. Am 6. Oktober geht es für die Borussia zum Auftakt in der Gruppenphase dann gegen die SPG Walter Wels aus Österreich. Vieles spricht dafür, dass dann auch Timo Boll wieder zum Einsatz kommen wird.