Borussias offene Rechnung mit Chartres
Nach drei Niederlagen für Boll & Co. gibt es im Halbfinal-Hinspiel der Champions League in Chartres die Chance zur Revanche.
Düsseldorf. Wenn Spieler und Verantwortliche von Borussia Düsseldorf an Chartres denken, sind beim Tischtennis-Bundesligisten damit eher schlechte Erinnerungen verbunden. Doch im Halbfinal-Hinspiel der Champions League am Freitag (19 Uhr) in Frankreich soll die Vergangenheit in den Köpfen der Spieler keine Rolle spielen, wenngleich Manager Andreas Preuß weiß, dass die Borussia mit dem Gegner aus der 39 000 Einwohner großen Stadt noch die ein oder andere Rechnung offen hat.
In der Gruppenphase der vergangenen Saison unterlag die Borussia gleich zweimal mit 0:3. „Da haben wir teilweise in Bestbesetzung gespielt und Chartres trotzdem nicht geknackt“, erinnert sich Preuß. Vor zwei Jahren unterlag die Borussia im Halbfinale gegen die schon damals in derselben Besetzung wie heute spielenden Franzosen. Die 1:3- Hinspiel-Niederlage konnte zwar egalisiert werden, aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses schied der deutsche Rekordmeister dennoch aus.
Trainer Danny Heister warnte im Vorfeld vor den Bedingungen in der kleinen Halle in Chartres: „Dort wird es schnell sehr warm und vor allem sehr feucht. Das wirkt sich enorm auf die Spieleigenschaften von Tisch, Schläger und Ball aus. Darauf müssen wir gefasst sein“, sagte der 43-Jährige. Nicht zuletzt deshalb nahm die Borussia das Bundesliga-Auswärtsspiel in Mühlhausen vor rund zwei Wochen als wichtigen Test für das Aufeinandertreffen mit dem Finalisten von 2013. „Wir haben das Spiel in Mühlhausen darum auch sehr ernst genommen und uns mit dem Klima und den Bedingungen in der Halle beschäftigt, die dort ähnlich sind“, sagt Heister.
Neben Timo Boll, der in der Champions League in dieser Saison eine Bilanz von neun Siegen und nur einer Niederlage aufweist, reisen Panagiotis Gionis und Patrick Franziska mit nach Frankreich. Kamal Achanta wurde für den seit langem terminierten Asia Cup freigestellt und steht deshalb nicht zur Verfügung. Die Franzosen um ihren Topspieler Gao Ning aus Singapur, derzeit die Nummer 14 der Weltrangliste, kamen als Zweiter der Gruppe B hinter Niederösterreich ins Viertelfinale, in dem sie den russischen Vertreter UMMC Verkhnyaya Pyshma (ehemals UMMC Jekaterinburg) zweimal mit 3:1 besiegen konnten.
Die jüngsten Ergebnisse der drei Borussia-Akteure geben Anlass zur Hoffnung, dass in Chartres eine gute Basis für das Rückspiel am Karsamstag (4. April) im Tischtenniszentrum am Staufenplatz gelegt werden kann. Timo Boll sicherte sich am vergangenen Wochenende in Chemnitz seinen zehnten Deutschen Meistertitel und zog damit an seinen Idolen Conny Freundorfer und Eberhard Schöler (je neun Titel) vorbei. Auch der Auftritt von Patrick Franziska in Sachsen war positiv. Zwei Podestplätze bestätigten den Aufwärtstrend beim 22-Jährigen nach seiner langen Verletzungspause. Und mit seiner Halbfinal-Teilnahme beim Europe Cup unterstrich auch Abwehrspieler Panagiotis Gionis seine gute Form.