Bowling Verein Düsseldorf: Klein, aber fein und ein Spitzenverein
In Düsseldorf hat der Sport seit fünfzig Jahren seine Heimat und verliert nichts an Beliebtheit.
Düsseldorf. „Wir sind klein, aber fein“, sagt Thomas Przerwa. Mit Stolz und zu Recht. Denn der von ihm geleitete Bowling Verein Düsseldorf (BVD) ist nicht nur in der Landeshauptstadt ein echter Spitzenverein. Zwei Teams spielen in der 1. Bundesliga, vier Mannschaften treten in der NRW-Liga an, der höchsten Spielklasse des Bundeslandes. Der BVD, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feierte und seit 1982 mit dem Städtischen Bowling Sport Zentrum auf dem Gelände des Benrather Schloss-Gymnasiums an der Hospitalstraße eine eigene Trainings- und Spielstätte besitzt, hat rund 150 Mitglieder. Fast alle sind aktiv. Als Spielerinnen und Spieler in den drei Klubs, die in Benrath die Kugeln rollen lassen.
Die Damen des BC Radschläger sind siebenmaliger Deutscher Mannschaftsmeister und spielen als Titelverteidiger auch in dieser Saison in der 1. Bundesliga ganz oben mit. Die Herren des BSK Lokomotive Stockum, der sich 1974 seinen Namen gab, weil damals die Fußballer der Fortuna gerade im Uefa-Pokal gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig antraten, sind seit Jahren im Bowling-Oberhaus aktiv.
Dies sind die beiden Spitzenklubs, die den erfolgreichen Düsseldorfer Bowlingsport in ganz Deutschland bekanntgemacht haben und mit ihren Reserveteams erfolgreich auch in der NRW-Liga um Pins und Punkte kämpfen.
Aber es gibt auch noch den Benrather BC, der mit insgesamt fünf Mannschaften von der Ober- bis zur Bezirksliga aktiv ist. Außerdem zählt die BVD-Jugend zu den erfolgreichsten Nachwuchsabteilungen Deutschlands. Seit exakt 50 Jahren werden in Düsseldorf die Kugeln in Richtung der zehn Pins geworfen. „1963 wurde an der Erkrather Straße das erste Bowling-Center eröffnet“, erinnert sich Tom Przerwa, der mit zu den Aktiven der ersten Stunde gehört. Und zu den erfolgreichsten. Der heute 66-Jährige war 1967 Deutscher Jugendmeister und erkämpfte sich 1977 bei den Deutschen Einzelmeisterschaften die Bronzemedaille.
Das derzeitige Aushängeschild ist die auch international sehr erfolgreiche Nationalspielerin Birgit Pöppler (BC Radschläger), die mehrmalige Deutsche Einzelmeisterin ist, sowie 2009 und 2012 Deutschlands Bowlerin des Jahres wurde. Erste Bowlerin des Jahres war 1992 übrigens Martina Becker, die heute noch im NRW-Ligateam der Radschläger aktiv ist.
International erfolgreich sind auch die „Oldies“ des BVD, die beispielsweise seit Jahren bei den Europameisterschaften der Seniorinnen und Senioren als zuverlässige Titel- und Medaillensammler antreten.
Bowling, das Werfen der 10 bis 16 Pfund schweren Kugeln mit den drei Fingerlöchern auf die zehn Pins, ist kein billiges Vergnügen. „Rund 3000 Euro kostet einen erfolgreichen Spieler eine Saison“, berichtet Thomas Przerwa von Ausgaben für Kugeln (ca. 250 Euro pro Stück), Spiele und Reisen. Sponsoren gibt es wenige, auch die Bundesliga-Akteure müssen tief in die Tasche greifen, werden aber vom BVD nach den Möglichkeiten der Vereinskasse unterstützt. Damit es weiterhin heißt: Der BVD ist klein, aber fein und ein Spitzenverein.