Boxen: Maike Klüners - Meisterehren durch harte Arbeit
Die 24-Jährige vom Boxring Düsseldorf überzeugt durch ihren flexiblen Kampfstil.
Düsseldorf. "Für mich war die Deutsche Meisterschaft sehr viel wert. Ich habe vier Jahr darauf hingearbeitet habe", sagt Maike Klüners über ihren ersten Deutschen Meistertitel im Leichtgewicht. Nach drei Anläufen - 2007 und 2008 belegte die Düsseldorferin Platz drei in der Gewichtsklasse bis 60 Kilo - hält sie endlich den Pokal in den Händen.
Nach der erfolglosen DM 2009 wechselte sie nicht nur die Kampfklasse, sondern auch Verein, Trainer und Kampfstil. Seither trainiert sie beim Boxring Düsseldorf, mit sichtbarem Erfolg. Seit ihrem überzeugenden Abschneiden bei dem internationalen Frauenturnier in Istanbul im April gehört Maike Klüners zum C-Kader der Nationalmannschaft.
Doch Klüners und Trainer Pasquale Ferraro wollen sich vom Erfolg nicht verrückt machen lassen und mit Gewalt in einer der drei olympischen Gewichtsklassen antreten. "Ich fühl mich wohl mit 57 Kilo." Auch Trainer Ferraro will erst einmal abwarten: "Das mit den Gewichtsklassen wird sich sicherlich noch ändern. Olympia hat jeder im Kopf. Wir bleiben aber flexibel."
Flexibler wurde die Amateurboxerin auch durch den Verlust von drei Kilo Gewicht. "Ich bin viel beweglicher", sagt die Sport und Germanistik-Studentin.
Nach ihrem Wechsel zum Boxring verordnete Ferraro ihr ein neues Gesamtpaket: Der Stil wurde umgestellt, die Ernährung, der Schlaf und sogar die Psyche. Dinge, die die ehrgeizige Boxerin gerne annimmt.
Nur einen Kampf hat sie mit sich auszufechten: ihre große Vorliebe für Süßes. "Meine Schwächen sind Schokolade und Kuchen", gesteht die frisch gekürte Meisterin. Abgesehen davon ist sie bereit, auf Vieles zu verzichten.
Trainer Ferraro schätzt ihre Art, auch weil Klüners schnell Veränderungen in ihrem Stil vornehmen kann, sogar während des Kampfes. "Das begeistert die Zuschauer, selbst wenn sie mal nicht gewinnt." Aufgrund dieser geforderten Vielseitigkeit und Präzision entschied sich die ehemalige Thaiboxerin für den reinen Faustkampf. Drei Jahre trainierte sie Muay Thai und holte sich 2006 sogar einen Titel. Viel wichtiger ist für die Faustkämpferin jedoch der diesjährige Titel im Boxen. Überhaupt ist 2010 bislang ein gutes Jahr für sie, mit neun internationalen Kämpfen.
Zwischen all den Turnieren und Trainings war es hart, Uni und Boxen überein zu bringen. "Da hab ich manche Nachtschicht eingelegt. Mir dem Lernmaterial auf dem Schoß bin ich zu Wettkämpfen gefahren, habe Samstag, Sonntag geboxt und Montag Examen geschrieben." Auch nach der DM ruht sie sich nicht aus. "Es ist wichtig, sich zu entwickeln. Ich hab erst 28 Kämpfe und bin noch am Anfang meiner Karriere."