Tennis: Rochusclub darf träumen

Tennis: Düsseldorf ist nach dem 4:2 über Aachen ein heißer Kandidat auf den Bundesliga-Titel.

Düsseldorf. Es war ein Tennis-Nachmittag zum Genießen. Und das taten die 4500 Zuschauer, die am Sonntag auf die Anlage am Rolanderweg gekommen waren. Besonders ein Spieler konnte polarisieren. Was Daniel Koellerer auf dem Centre Court bot, war beste Unterhaltung. Nach verlorenem ersten Satz gegen Simon Greul, legte Koellerer richtig los. Der für seine Ausraster bekannte Tennisprofi (Spitzname Crazy Dani) zeigte Emotionen. Er fluchte, wenn ihm etwas missglückte, er feuerte sich bei jedem gewonnenen Punkt an.

Er suchte den Dialog mit der Betreuerbank und ließ die ein oder andere Bemerkung in Richtung Publikum los. Aber vor allem, er kämpfte um jeden Punkt, und das sorgte auf dem voll besetzten Centre Court für anerkennenden Beifall. Den zweiten Durchgang gewann er mit 6:3, und im Champions-Tie-Break verwandelte er den dritten Matchball zum 11:9-Sieg. Teamchef Detlev Irmler hatte vorher tief in der Trickkiste gegriffen und den Weltranglisten-129. Daniel Koellerer aus dem Hut gezaubert. Eigentlich war der 26-jährige Österreicher nicht vorgesehen, aber Personalnot macht erfinderisch. Ebenso wie der Deutsch-Jamaikaner Dustin Brown kam er zu seinem Debüt für den Rochusclub. Am Ende stand im Spitzenspiel gegen Kurhaus Aachen ein 4:2-Sieg.

Ein Erfolg zum Träumen, denn der Rochusclub liegt mit 8:2-Punkten aussichtsreich im Titelrennen. "Endlich ist das Glück einmal auf unserer Seite", sagte Organisationschef Dietrich Peek. 3:1 hieß es nach den Einzeln. Mischa Zverev hat sein Match gegen Jiri Vanek gewonnen. Juan-Ignacio Chela hatte von der Aufgabe seines Gegners Philipp Petzschner profitiert, der nach 0:3-Rückstand im ersten Satz wegen eines gestauchten Daumens in der Schlaghand nicht weiterspielen konnte. Nur Dustin Brown hatte sein Einzel glatt gegen Pablo Cuevas verloren.

Die Ausgangsposition für den vierten Sieg im fünften Bundesligaspiel war nun sehr gut. Nur ein Doppelsieg musste her. Wegen des Regens wurde ab 17.15 Uhr in der Halle gespielt. Teamchef Irmler hatte erneut ein glückliches Händchen. Daniel Koellerer und Dustin Brown sorgten mit ihrem Zwei-Satz-Sieg über die Aachener Kombination Simon Greul/Jiri Vanek für den 4:2-Endstand. "Das war nach der Niederlage gegen Nürnberg die richtige Antwort. Spannender kann das Rennen um den Titel nicht sein. Die Klubs liegen ganz eng beisammen. Und wir sind dabei", sagt Irmler.