Tennis: Rochusclub erobert die Spitze
Nach dem 4:2-Sieg über Halle ist Düsseldorf weiter ungeschlagen. 4500 Zuschauer sehen das Spitzenspiel.
Düsseldorf. Die Stars kamen spät zum Einsatz. Die Tennisfans mussten auf die ehemaligen Spitzenspieler Fabrice Santoro für den Rochusclub und Nicolas Kiefer für Blau-Weiß Halle bis zum Nachmittag warten, ehe die entscheidenden Doppel anstanden. Santoro war es schließlich an der Seite seines französischen Landsmannes Jeremy Chardy, der für den Düsseldorfer 4:2-Sieg sorgte. Teamchef Detlev Irmler strahlte: "Drei Spiele, drei Siege, Tabellenführer. Das ist für uns ein Start nach Maß. Ich muss den Jungs ein dickes Kompliment machen. Am kommenden Sonntag kann Aachen zum ultimativen Spitzenspiel zu uns kommen."
Dabei hatte das Wochenende für den Rochusclub nicht gut begonnen. Am Samstag war der für das Spitzeneinzel vorgesehene Guillermo Garcia-Lopez beim Training umgeknickt und hatte sich am rechten Knöchel verletzt. Am Sonntag humpelte der Spanier mit dickem Tape-Verband um den Fuß über die Anlage. "Es ist einfach passiert. Am Montag muss ich in die Röhre. Dann weiß ich mehr", sagte der 26-jährige Spanier.
Einen Ersatzmann hatte der Teamchef nicht vor Ort, aber in der Hinterhand. Kurzerhand telefonierte Irmler mit Evgeny Korolev, der schon zum am Montag beginnenden Turnier nach Hamburg gefahren war. Wenige Stunden später traf der 23-Jährige schon wieder im Mannschaftshotel ein und kam am Sonntag zu einem beeindruckenden Zweisatz-Sieg über Halles Peter Luczak. "Evgeny hat einen unglaublichen Teamgeist bewiesen. Ich hatte ihm am Freitag schon abgesagt", so Irmler.
Mit über 4500 Besuchern war die Anlage sehr gut besucht. Und die Tennisfans sahen guten Sport. Allen voran Juan Ignacio Chela, der auf dem Centre Court im Top-Einzel begeisterte. Der Argentinier hielt das Tempo bei den langen Grundlinien-Duellen sehr hoch und streute zwischendurch einige Stopps ein. Am Ende gab es einen 6:1, 6:3-Sieg über Florent Serra.
Und dann war da noch Nicolas Kiefer. Eigentlich sollte der ehemalige Daviscupspieler im vierten Einzel gegen Andreas Beck spielen, aber kurzfristig wurde er durch den in der Weltranglisten höher platzierten Arnaud Clement ersetzt. Der Franzose konnte das Vertrauen nicht rechtfertigen und unterlag gegen Andreas Beck in zwei Sätzen. Kiefer machte unterdessen gute Miene zum bösen Spiel Der 33-Jährige vertrieb sich die Zeit in der Players Lounge bei Spaghetti Bolognaise, Rhabarber-Kuchen und als Zuschauer, bevor er im Doppel (erfolglos) ran durfte.