DEG gegen flinke Grizzlys überfordert

In Wolfsburg verliert das Pellegrims-Team 0:3 und erzielt keinen Treffer. Huß und Mannes noch überfordert.

Foto: Birgit Häfner

Zehn Minuten Überzahl ohne Ertrag, große Probleme in der Abwehr mit dem Tempo der flinken Gegenspieler und ein noch nicht zum Rückhalt gewordener Torhüter. Die Düsseldorfer EG hat viele Baustellen, die sich auch am Freitag wieder im Ergebnis niederschlugen. Das Team von Trainer Mike Pellegrims verlor bei den Grizzlys Wolfsburg vor 2459 Zuschauern in der EisArena am Allerpark mit 0:3 (0:2/0:1/0:0) und blieb zum dritten Mal in den vergangenen fünf Spielen ohne eigenen Treffer. „Wir hatten nur eine gute Reihe“, sagte Pellegrims.

Die olympischen Winterspiele 2018 lassen die Meisterschaft der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu einer wahren Hetzerei verkommen. Bis Anfang Februar müssen 49 der 52 Vorrunden-Partien durchgepeitscht sein. Da bleibt für die Spieler ebenso wenig Zeit, um vernünftig zu regenerieren wie für ihre Trainer, um Niederlagen tiefgründiger zu analysieren. Am Mittwoch noch spielte die DEG in Mannheim, weniger als 48 Stunden später schon ging sie im von dort 650 Kilometer entfernten Wolfsburg erneut aufs Eis. Ein Play-off-Qualifikationsmarathon als Sprint.

Dabei hätte Mike Pellegrims nach dem 4:5 bei den keinesfalls übermächtigen Adlern durchaus Zeit zur Ursachenforschung benötigt. Schließlich war seine Mannschaft einmal mehr nicht in der Lage gewesen, einen Erfolg zu bestätigen. Abgesehen vom ersten Oktober-Wochenende, als dem 6:4 gegen Meister München ein 5:1 in Iserlohn folgte - was allerdings hauptsächlich auf die orientierungslos über das Eis irrenden Sauerländer lag - folgte jedem der fünf anderen Siege umgehend eine Niederlage.

In Wolfsburg gab es davon in den vergangenen 23 Gastspielen gleich 18 Stück. Angstgegner nennt sich so ein Konkurrent dann gerne und diesen hat Trainer Pavel Groß nun obendrein auch wieder in die Spur geführt. Trotz des Ausfalls von sechs Leistungsträgern konnten die Grizzlys in den vergangenen vier Spielen neun der zwölf möglichen Punkte aufs Konto packen und der DEG vier Zähler enteilen. So schienen die Dinge dann auch schnell ihren Lauf zu nehmen. In eigener Überzahl wurden sich Barta und Ebner nicht einig, wer zur Scheibe gehen soll. Wolfsburgs Rekordspieler Furchner sprintete dazwischen und zog davon. Seinen Rückhand-Schlenzer konnte DEG-Keeper Bakala zwar zunächst parieren. Den Abpraller aber drückte Höhenleitner nach nur 288 Sekunden zum 1:0 für die Grizzlys über die Linie.

In der Folge fand die DEG kaum ein Mittel, um in den gefährlichen Bereich vor dem von Gerald Kuhn gehüteten Tor der Autostädter vorzustoßen. Stattdessen bildete besonders jeder von Tyler Haskins initiierte Konter der Grizzlys höchste Gefahr. 95 Sekunden vor der ersten Pause bediente Haskins mit feinem Auge Likens, dessen Schuss fälschte Dmitriev ab und als Bogenlampe senkte sich der Puck über Bakala hinweg zum 2:0 ins Tor. Dan Bakala blieb der Ritter von der traurigen Gestalt. Auch im zweiten Drittel strahlte der Schlussmann keine Ruhe auf seine Vorderleute aus, am 0:3 von Dixon in der 27. Minute traf ihn eine Teilschuld. Generell aber fehlte es der Defensive an Abstimmung. Die jungen Huß und Mannes konnten gegen die wendigen Wolfsburger naturgemäß kein vollwertiger Ersatz für die verletzten Conboy und Picard sein.