DEG-Niederlage gegen Berlin: Schwere Beine, leere Köpfe
Im dritten Spiel binnen fünf Tagen ist der Tank leer. Am Ende steht es 2:4. Zeit zum Erholen bleibt keine, morgen geht es weiter.
Gestern hatten die Eishockey-Profis der Düsseldorfer EG mal wieder einen freien Tag. Der bis dahin letzte war ja schon einiges her. Was spätestens am Dienstagabend zu sehen war, als das dritte Spiel binnen fünf Tagen anstand, und die DEG überaus kraftlos daherkam. 2:4 (1:1, 0:2, 1:1) hieß es am Ende gegen die in allen Belangen überlegenen Eisbären Berlin.
Deren Trainer Uwe Krupp sah hinterher erleichtert aus. Immerhin hatten die Düsseldorfer in den Wochen zuvor einige „Duftmarken gesetzt“, wie es der ehemalige Bundestrainer ausdrückte. Siege über die Topteams aus Mannheim und München zum Beispiel. Und da die Berliner nicht nur finanziell, sondern auch spielerisch zu den Großen der Deutschen Eishockey Liga gezählt werden dürfen, war er mit gehörigem Respekt ins Rheinland gereist.
Dass die neue DEG vor allem darauf setzt, den Gegner in den ersten Minuten mit allem, was sie hat, zu überrennen, ist Krupp ebenfalls nicht verborgen geblieben. Allein in den Spielen vom Wochenende gegen München (6:4) und in Iserlohn (5:1) hatten die Düsseldorfer jeweils schnell 3:0 geführt. Dieses Mal ging der Plan nicht auf. „Wir sind nicht so viel gelaufen, haben nicht so viele Checks gefahren“, sagte DEG-Stürmer Lukas Laub. Vielmehr waren es die Berliner, die vom ersten Bully an bis zum Umfallen rannten und checkten und nachsetzten.
Ein „guter Start“ sei das gewesen“, sagte Krupp, seine Eisbären wären „fünf, sechs Minuten gut unterwegs“ gewesen. Das reichte, um der müden DEG den Zahn zu ziehen. Das, was alle Spieler und ihre Trainer seit Wochen predigen, wurde wahr: „Wenn wir nur einen Schritt weniger machen, geht unsere Taktik nicht auf.“
Die ist darauf ausgelegt, den Gegner permanent zu beschäftigen und ihn bereits in seiner Zone zu attackieren. Doch wenn die Beine schwer sind, klappt das nicht. Das hatte auch Doppeltorschütze John Henrion so gesehen: „Das war heute nicht die schnelle DEG. Und dann ist unser System nicht effizient, denn der wichtigste Punkt ist, schnell zu spielen.“ Folglich entstanden Lücken, die die Berliner durch kluge Pässe aus der Defensive perfekt nutzten. Fast immer wenn ein Düsseldorfer anrannte, war die Scheibe bereits gespielt. „Berlin ist ja kein Hobbyverein, die werden uns schon gescoutet haben und auf uns die Taktik abgestimmt haben“, sagte DEG-Stürmer Manuel Strodel hinterher.
Dass die DEG trotzdem zum 1:1 ausgleichen konnte und im dritten Drittel noch mal auf 2:3 herankam, lag an der Abschlussschwäche der Berliner. Weil sie aber zumindest vier ihren vielen Chancen nutzten, reichte es locker zum verdienten Sieg über eine DEG, die nicht nur kraft-, sondern auch ideenlos daher kam.
Ausruhen kann sich die DEG aber nicht. Schon heute geht es mit dem Bus nach Schwenningen, wo morgen (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) das nächste Spiel ansteht. Am Sonntag kommt Bremerhaven in den Dome. Umso besser, dass das Team gestern mal frei hatte.