Düsseldorfer EG Die Katerstimmung ist längst wieder verflogen
Nach dem 0:3 gegen Köln war die Laune bei der DEG im Keller. Ein 2:0 in Wolfsburg später ist sie wieder oben.
Düsseldorf. Wer nicht gerade jede Nacht in Vereins-Bettwäsche schläft, der kann beim vollgepackten Spielplan der Deutschen Eishockey Liga schon mal den Überblick verlieren. Allein von Mitte September bis Anfang März stehen 52 Spieltage an. Ehe in den Play-offs die heiße Phase um die Deutsche Meisterschaft beginnt. Für die Mannschaften selbst hat das vor allem einen Vorteil: Endet ein Spiel mit einer Enttäuschung, dauert es nicht lange, ehe die Chance zur Wiedergutmachung ansteht.
Am vergangenen Wochenende galt das besonders für die Düsseldorfer EG. 0:3 hatte die am Freitag gegen den alten Rivalen aus Köln verloren und so für viele bedröppelte Gesichter gesorgt. Beim Großteil der 13 205 Zuschauer im Rather Dome ebenso wie bei der Mannschaft selbst. Rund um die DEG-Kabine herrschte hinterher eine gehörige Katerstimmung. „Unglaublich groß“ war der Frust laut Stürmer Alexander Preibisch. Für Verteidiger Bernhard Ebner fühlte sich die Derby-Niederlage gar an „wie ein Beinbruch“.
Am Sonntag klang das wieder ganz anders. „Es war heute 60 Minuten lang eine brutale Teamleistung. Das war eins der besten Spiele, die wie in der Saison gemacht haben“, sagte Geburtstagskind Manuel Strodel nach dem 2:0-Sieg bei den Grizzlys Wolfsburg, durch das die DEG als Tabellendritter wieder zum Zweiten aus Iserlohn aufgeschlossen hat (je 67 Punkte). Ein Spiel, das fast spiegelverkehrt zu dem vom Freitag war.
Dieses Mal war es die DEG, die zu Beginn hinten drin stand, einzig von ihrem Torwart sowie ihrem Unterzahlspiel lebte und durch ein zu dem Zeitpunkt glücklichen 1:0 das Spiel übernahm. All die Kaltschnäuzigkeit, die die Kölner am Freitag in Düsseldorf ausgezeichnet hatte, zeigte die DEG nun am Sonntag in Wolfsburg. Bei dem Team, gegen das sie in den bisherigen zwei Spielen der Saison nicht mal ein Tor erzielt hatte (0:2 und 0:3).
Dass seine Mannen somit erneut nach einer bitteren Niederlage sofort zurückgekommen waren, konnte Christof Kreutzer wenig überraschen: „Uns vereint eine Charaktereigenschaft: Wir sind alle ganz schlechte Verlierer“, sagte der Coach und freute sich, dass „alle bereit waren, sich in jeden Zweikampf zu werfen, am Freitag war von dieser Eigenschaft etwas wenig zu sehen“.
In der Tat war die Leistung beim 210. rheinischen Derby trotz der optischen Überlegenheit und der 43 Torschüsse über weite Strecken enttäuschend. Was mit Blick auf die hohe Zahl an Gelegenheitsbesuchern besonders bitter für die Entwicklung der DEG war. Aber ein überzeugender Sieg später ist die Stimmung wieder besser. So kann es eben laufen bei 52 Spielen in nicht mal sechs Monaten.